Erfurt. Photovoltaikanlage auf Spielstätte, Werkstatt und Lager hat ihren Betrieb aufgenommen

Fast ein Drittel seines eigenen Strombedarfs produzieren kann das Theater Erfurt künftig durch Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach von Spielstätte und Werkstatt im Brühl sowie auf dem Lager in der Salinenstraße. Errichtet wurde die Anlage von der SWE Erneuerbare Energien GmbH, einem Tochterunternehmen der Stadtwerkegruppe. Gestern kam zur offiziellen Einweihung sogar die Sonne heraus.

Der erzeugte Strom indes fließt nicht direkt vom Dach zum Betrieb von Bühnenscheinwerfern, Klimaanlage oder in die Werkstatt, er wird ins Stromnetz der Stadtwerke eingespeist. Die haben die Dachflächen vom Theater gemietet und zahlen dafür eine Pacht ans Haus, das auf diese Weise eine vierstellige Summe bei den Stromkosten gegenrechnen und auf diese Weise einsparen kann.

2534 Quadratmeter groß ist die Anlage auf der Spielstätte, 623 Quadratmeter auf der Werkstatt und weitere 4270 Quadratmeter in der Salinenstraße. Damit ist die Anlage die zweitgrößte auf einem Dach, die von den Stadtwerken betrieben wird. Die größte befindet sich auf der Multifunktionsarena. Mit ihren knapp 2000 Modulen könnte die Theateranlage etwa 280 typische Haushalte mit sauberer Energie versorgen, hieß es gestern.

Für das Theater ist die Anlage vor allem von ideellem Wert, sagt Christian Stark, technischer Direktor des Theaters. Er hatte bereits 2014 im Rahmen des städtischen Ökoprofit-Projekts die Idee, das eigene Haus mit Solar-Panels auszustatten. Dass es länger gedauert hat mit der Umsetzung als geplant, hat zum einen an einem Partnerwechsel für das Vorhaben und einem geändertem Konzept gelegen. Ursprünglich hatte das Theater geplant, in eine eigene Anlage zu investieren. Aber auch der Einbau in ein bestehendes Haus sei immer schwieriger, als bei einem Neubau oder auf der grünen Wiese, benannte Karel Schweng von den Stadtwerken einen weiteren Verzögerungsgrund. Um die Gesamtmasse der Photovoltaik-Anlage auszugleichen, die ein Gewicht von 25 Tonnen hat, musste auf dem Dach verteilter Kies weggeschafft werden. Etwa 1200 Säcke zu je 20 Kilogramm waren zu füllen.

Mit der Photovoltaik-Anlage sei nun das Energiesparpotenzial des Theaters nahezu ausgereizt, so Stark. In einem nächsten Schritt solle die Gebäudehülle noch energiesparender werden, 80 neue LED-betriebene Scheinwerfer sollen die Energiebilanz weiter verbessern.

Wenn nach dem Ende der Spielzeit ein erster Sanierungsabschnitt startet, um die Dacheinläufe fürs Regenwasser auszutauschen, wurde dies bereits bei der Aufstellung berücksichtigt: Die Solar-Panels können dafür zur Seite gerückt werden.