Jena/Weimar/Erfurt. Fast 20 Prozent der Einwohner in Jena sind an einer der Hochschulen eingeschrieben – in Erfurt sind es nur 4,61 Prozent.

Die Nummer 1 bei Studierenden in Thüringen ist Jena. Insgesamt studierten dort 2018 fast 22.000 junge Menschen. Das sind, bezogen auf die Einwohner von Jena, 19,6 Prozent der Bevölkerung. Damit ist Jena Spitzenreiter in Thüringen hinsichtlich des Anteils von Studierenden an der Wohnbevölkerung. Das ergibt eine Auswertung durch die Duale Hochschule Gera-Eisenach.

Jena verfügt über zwei Hochschulen, die Friedrich-Schiller-Universität Jena und die Ernst-Abbe-Hochschule Jena. Die Uni ist mit 17.335 Eingeschriebenen die größte Hochschule im Land. Hinzukommen 4501 Studierende an der Hochschule. Fast jeder fünfte Jenaer ist also Student oder Studentin.

Ilmenau folgt an zweiter Stelle

An zweiter Stelle folgt Ilmenau mit einem Studi-Anteil von 14,82 Prozent an der Einwohnerschaft. An der Technischen Universität Ilmenau waren 2018 etwa 5800 Personen eingeschrieben. Derweil liegt die Landeshauptstadt in diesem Ranking auf dem drittletzten Platz unter acht Städten. Der Studentenanteil beträgt in Erfurt knapp unter 5 Prozent (4,61 Prozent). Das sind zusammen gerechnet die Studierenden der Hochschule Erfurt (4061) und der Universität Erfurt (5785). Besser schneiden damit im Vergleich noch die Städte Schmalkalden (12,95 Prozent Studentenanteil), Weimar (7,02 Prozent) und Nordhausen (5,78 Prozent) ab.

Den geringsten Anteil haben Gera und Eisenach, die je einen Standort der Dualen Hochschule Gera-Eisenach beherbergen mit insgesamt 1334 Studierenden (2018).

In Gera ist zudem die Hochschule für Gesundheit beheimatet mit 1053 Studenten. So ergibt dies für Gera einen Studentenanteil von 1,90 Prozent, für Eisenach 1,42 Prozent.

Die Daten wurden von Studenten der Dualen Hochschule Gera-Eisenach ausgewertet. Gerhard Reiter, der als Professor das Projekt betreute, wertet den hohen Studierendenanteil als Bereicherung etwa für das kulturelle Leben in der jeweiligen Stadt. Zudem seien Studierende ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. „Das sieht man nicht zuletzt an zahlreichen Cafés und Kneipen in der Innenstadt von Jena“, so Gerhard Reiter.

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