Karlsruhe. Wegen Terrorverdachts hat die Bundesanwaltschaft am Donnerstag die Wohnungen von vier Menschen aus Thüringen, Baden-Württemberg, Bayern und Niedersachsen durchsuchen lassen.

Die Verdächtigen sollen sich in Chats über rechtsextremistische Anschläge ausgetauscht haben, sagte ein Sprecher der Behörde. Es handele sich aber um einen Anfangsverdacht, es habe keine konkreten Anschlagspläne gegeben. Zuerst hatte «Der Spiegel» online darüber berichtet.

Bundesanwaltschaft hat Gruppe "Der harte Kern" schon länger im Fokus

Die Bundesanwaltschaft habe die drei Männer und eine Frau schon länger auf dem Schirm, sagte der Sprecher. Die Gruppe nenne sich «Der harte Kern». Bei den Durchsuchungen sei niemand festgenommen worden, sagte der Sprecher. Wie das Verfahren weitergehe, hänge davon ab, was bei den Ermittlungen herauskomme. Es könnte auch eingestellt werden.

Nach «Spiegel»-Informationen sollen die Verdächtigen seit September 2019 der Gruppierung angehört haben. Sie soll sich vor eineinhalb Jahren einmal in Heilbronn getroffen haben.

Rädelsführer soll Schusswaffen gehortet und Anschläge geplant haben

Dem Vernehmen nach sollen einige von ihnen Verbindungen zu der sogenannten «Gruppe S.» gehabt haben. Die nach ihrem mutmaßlichen Rädelsführer Werner S. aus dem Raum Augsburg benannte Gruppe, soll Schusswaffen gehortet und Anschläge geplant haben. Die Männer, die sich vor dem Oberlandesgericht Stuttgart verantworten müssen, wollten der Anklage zufolge Moscheen in kleinen Ortschaften überfallen und Muslime töten.

Ebenfalls am Donnerstag gab es diesen Großeinsatz der Polizei in Thüringen:

Hunderte Polizisten bei Drogenrazzia in Thüringen im Einsatz – mehrere Festnahmen