Erfurt. Ist der Erfurter Hauptbahnhof wirklich der Hort der Kriminalität in Thüringen?

Wir hatten bereits über eine Statistik der Bundespolizei berichtet, wonach der Erfurter Hauptbahnhof der Hort der Kriminalität im thüringenweiten Vergleich ist. Doch woran liegt es? Wir haben bei der Polizei nachgehakt.

Im vergangenen Jahr kam es an Erfurter Bahnhöfen zu 997 Straf­taten – Jena mit 190 Fällen, Eisenach mit 172 Fällen und Gera mit 140 Fällen folgen mit weitem Abstand. Die Landeshauptstadt Erfurt sei in Thüringen das mitteldeutsche Bahndrehkreuz, sagt Axel Bernhardt von der Bundespolizei. Kennzeichnend dafür seien die Anbindung an die Schnellfahrstrecke und der regelmäßige ICE-Verkehr, aber auch der Knoten für Regional- und Nahverkehr. Er verweist darauf resultierend auf das Aufkommen an Reisenden, das höher als an anderen Bahnhöfen in Thüringen sei.

Diese Gründe nennt die Polizei für die hohe Zahl von Straftaten

„Damit ist eine entsprechende Präsenz der Bundespolizei zur Abwehr von Gefahren für die öffentliche Sicherheit und Ordnung verbunden. Ein höherer Personal­ansatz zieht dabei eine höhere Kontrolldichte nach sich“, sagt der Polizeisprecher. Da die Landeshauptstadt regelmäßig auch Durchführungsort vielfältigster Veranstaltungen sei, komme es auch „zu mehr Einsatzsituationen mit entsprechender Deliktswahrscheinlichkeit für die Bundespolizei“.

Bei zwei Drittel der registrierten Straftaten handelt es sich um Anzeigen wegen des Erschleichens von Leistungen, also das Bahnfahren ohne gültige Fahrkarte. Der AfD-Bundestagsabgeordnete Stephan Brandner hatte die Fallzahlen in einer Kleinen Anfrage an die Bundesregierung abgefragt. Aus der Antwort ergibt sich, dass der Anteil von ausländischen Bürgern als Tatverdächtige in Erfurt im Jahresverlauf schwankte und zwischen 47,5 und 78,3 Prozent lag.

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