Leipzig. Bei dem verheerenden Busunglück auf der A9 bei Leipzig ist eine Insassin ums Leben gekommen. Die Polizei hat einen Verdacht zur Unfallursache, gegen den Busfahrer ist ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden.

Bei dem Flixbus-Unfall auf der Autobahn 9 bei Leipzig hat die Polizei einen weiteren Verdacht zur Ursache des Busunfalls. Dabei wird überprüft, ob die Passagiere angeschnallt waren.

Auch die erste Vermutung der Polizei, dass der Fahrer einen Sekundenschlaf gehabt haben könnte, wird weiter nachgegangen - dem entgegen steht jedoch die Reaktion von Flixbus. Unterdessen erwartet die Staatsanwaltschaft die Auswertung der Obduktionsergebnisse der Toten. Es gibt neue Hinweise, dass es sich bei der Toten um einen Volleyballfan aus Italien handelt.

Busunglück auf der A9: Mindestens ein Toter und viele Schwerverletzte

Einsatzkräfte der Feuerwehr stehen an der Unfallstelle neben dem verunglückten Bus. Bei einem schweren Unfall mit einem Reisebus sind auf der Autobahn 9 nahe Leipzig mindestens ein Mensch getötet und zahlreiche Menschen verletzt worden. Foto: Jan Woitas/dpa
Einsatzkräfte der Feuerwehr stehen an der Unfallstelle neben dem verunglückten Bus. Bei einem schweren Unfall mit einem Reisebus sind auf der Autobahn 9 nahe Leipzig mindestens ein Mensch getötet und zahlreiche Menschen verletzt worden. Foto: Jan Woitas/dpa © zgt
Demnach überschlug sich der Bus des Unternehmens Flixbus zwischen den Anschlussstellen Leipzig-West und Bad Dürrenberg. Anschließend blieb das Fahrzeug auf der Seite liegen. Foto: Jan Woitas/dpa
Demnach überschlug sich der Bus des Unternehmens Flixbus zwischen den Anschlussstellen Leipzig-West und Bad Dürrenberg. Anschließend blieb das Fahrzeug auf der Seite liegen. Foto: Jan Woitas/dpa © zgt
Anschließend blieb das Fahrzeug auf der Seite liegen. Foto: Jan Woitas/dpa
Anschließend blieb das Fahrzeug auf der Seite liegen. Foto: Jan Woitas/dpa © zgt
Einsatzkraft der Feuerwehr schirmt die Unfallstelle vom verunglückten Bus ab.Foto: Jan Woitas/dpa
Einsatzkraft der Feuerwehr schirmt die Unfallstelle vom verunglückten Bus ab.Foto: Jan Woitas/dpa © zgt
Bei einem schweren Unfall mit einem Reisebus sind auf der Autobahn 9 nahe Leipzig mindestens ein Mensch getötet und zahlreiche Menschen verletzt worden. Demnach überschlug sich der Bus des Unternehmens Flixbus zwischen den Anschlussstellen Leipzig-West und Bad Dürrenberg. Anschließend blieb das Fahrzeug auf der Seite liegen. Foto: Jan Woitas/dpa
Bei einem schweren Unfall mit einem Reisebus sind auf der Autobahn 9 nahe Leipzig mindestens ein Mensch getötet und zahlreiche Menschen verletzt worden. Demnach überschlug sich der Bus des Unternehmens Flixbus zwischen den Anschlussstellen Leipzig-West und Bad Dürrenberg. Anschließend blieb das Fahrzeug auf der Seite liegen. Foto: Jan Woitas/dpa © zgt
19.05.2019, Sachsen, Leipzig: Einsatzkräfte der Feuerwehr stehen an der Unfallstelle neben dem verunglückten Bus. Foto: Strauss-News/dpa
19.05.2019, Sachsen, Leipzig: Einsatzkräfte der Feuerwehr stehen an der Unfallstelle neben dem verunglückten Bus. Foto: Strauss-News/dpa © zgt
Verbandsmaterial liegt an der Unfallstelle neben dem verunglückten Bus.Foto: Jan Woitas/dpa
Verbandsmaterial liegt an der Unfallstelle neben dem verunglückten Bus.Foto: Jan Woitas/dpa © zgt
Verbandsmaterial liegt an der Unfallstelle neben dem verunglückten Bus.Foto: Jan Woitas/dpa
Verbandsmaterial liegt an der Unfallstelle neben dem verunglückten Bus.Foto: Jan Woitas/dpa © zgt
Ein Hubschrauber der ADAC Luftrettung fliegt über der Unfallstelle von einem verunglückten Bus. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
Ein Hubschrauber der ADAC Luftrettung fliegt über der Unfallstelle von einem verunglückten Bus. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa © zgt
1/9

Flixbus betont dabei, dass der Fahrer sich formell korrekt verhalten:“Nach Auswertung des Tachographen durch die Polizei sowie interner GPS-Daten durch uns können wir bestätigen, dass sich der Fahrer des Busses an die gesetzlichen Lenk- und Ruhezeiten gehalten hat“, sagte ein Sprecher von Flixbus am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.

Flixbus-Unfall auf der A9: Wie wird die Ruhezeit überprüft?

Die Einhaltung der vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten wird nach Angaben des Sprechers regelmäßig kontrolliert, auch mithilfe von Satellitendaten. Nach spätestens viereinhalb Stunden ist ein Busfahrer gesetzlich verpflichtet, 45 Minuten Pause zu machen.

Die Ruhezeit kann auch aufgeteilt werden. Zweimal wöchentlich darf ein Busfahrer zehn Stunden hinter dem Steuer sitzen, an den anderen Tagen höchstens neun Stunden. Bei Nachtfahrten sind laut Flixbus grundsätzlich zwei Fahrer an Bord.

Für Sekundenschlaf gebe es Warnzeichen wie Zusammenzucken oder das Abkommen von der Spur. „Dann heißt es, eine Pause einzulegen“, sagte Hölzel.

Frau im Flixbus gestorben

Die Staatsanwaltschaft Leipzig ermittelt gegen den 59 Jahre alten Busfahrer. Ihm werden fahrlässige Tötung und fahrlässige Körperverletzung vorgeworfen, wie die Staatsanwaltschaft am Dienstagmorgen mitteilte.

An diesem Mittwoch werden die Obduktionsergebnisse der Frau erwartet. Bislang war ihre Identität ungeklärt. Das sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Leipzig. Offenbar handelt es sich bei der Frau um eine Italienerin, die auf der Rückfahrt vom Champions-League-Finale in Berlin war. Darauf weist ein Facebook-Beitrag des Volleyballvereins Volley Lube hin. Darin heißt es, dass die Frau bei einem Verkehrsunfall mit einem Reisebus gestorben sei.

Ob der Unfallbus einen Aufmerksamkeitsassistenten hat, konnte der Unternehmenssprecher nicht sagen. Solche Systeme sollen Sekundenschlaf erkennen und den Fahrer frühzeitig warnen. Eine Frau war bei dem Flixbus-Unfall getötet, neun weitere Menschen schwer verletzt worden. An Bord des Busses waren 75 Menschen; 63 von ihnen wurden leicht verletzt.

Klar ist: Der Unfall erfolgte ohne Beteiligung eines Dritten. Der Fahrer konnte aufgrund seiner Verletzungen noch nicht befragt werden.

Die Polizei hatte eine Telefonnummer bekanntgegeben, unter der sich Angehörige informieren können. Die Verletzten wurden auf insgesamt 14 Krankenhäuser verteilt - zumeist in Sachsen-Anhalt und Sachsen.

Der Bus war im Auftrag von Flixbus von Berlin nach München unterwegs gewesen, wie das Unternehmen bestätigte. Das Fahrzeug sei im April inspiziert worden, Beanstandungen habe es keine gegeben, sagte ein Flixbussprecher. „Für uns hat die Sicherheit der Fahrgäste und Fahrer oberste Priorität.“

Zeuge schildert Flixbusunfall auf der A9

Der Bus hatte sich bei dem Unfall überschlagen und war komplett zerstört worden. Die Aufräumarbeiten wurden am Montagmorgen nach knapp zwölf Stunden beendet. Die Autobahn wurde danach wieder für den regulären Verkehr freigegeben.

„Das ist alles relativ schnell passiert“, berichtete ein 24 Jahre alter Student, der in dem Unglücksbus saß. Er habe Splitter fliegen sehen. Die Passagiere hätten dann sehr schnell zu den Nothämmern gegriffen und die Scheiben eingeschlagen, um ins Freie gelangen zu können. Er selbst habe zum Glück nur eine kleine Platzwunde am Kopf erlitten.