Erfurt . Die Fälle in Thüringen häufen sich: Die Polizei warnt vor einer neuen Variante des so genannten Enkeltricks. So schützen Sie sich und Ihre Familie vor Betrug per WhatsApp.

Der Enkeltrick ist eine bekannte Betrugsform, die vor allem ältere Mitmenschen trifft. Seit einiger Zeit nutzen die Täter auch WhatsApp, um ihre Opfer im Namen von Töchtern, Söhnen und Enkeln zu Geldüberweisungen zu bewegen. Die Polizei rät: Informieren Sie auch ihre Verwandten und klären diese über die Masche auf! So können Sie sich schützen:

So läuft die Masche ab

"Hallo Mama, mein Handy ist kaputt. Das ist meine neue Nummer.": So ähnlich beginnen oft die WhatsApp-Nachrichten, die von einer unbekannten Nummer versendet werden. Wie beim klassischen Enkeltrick am Telefon starten die Betrüger ihre Masche mit einer namenlosen Anfrage. Dann spinnen sie ihre Geschichte fort: Betrüger bitten im Namen einer Tochter, eines Sohnes oder eines anderen Familienmitglieds die neue Nummer zu speichern - und um Geld. Laut Angaben der Polizei erklären sie bei der aktuellen Masche, dass auf dem neuen Handy kein Online-Banking möglich sei. Sie bitten, einen Geldbetrag für sie zu überweisen. Wie gewohnt sei es sehr dringend.

Häufung der "Enkeltrick 2.0"-Fälle in Thüringen

Immer mehr Fälle des sogenannten "Enkeltrick 2.0" werden bekannt. Wie so oft überweisen die Opfer das geforderte Geld im Glauben daran, mit dem eigenen Kind oder Enkel zu kommunizieren. Die Polizei rät daher, bei WhatsApp-Nachrichten von unbekannten Nummer besonders misstrauisch zu sein.

In Thüringen stellte die Polizei in den vergangenen Wochen eine Häufung von Betrugsdelikten fest. Seit Februar 2022 versuchen vermehrt unbekannte Täter, über den Messenger Dienst WhatsApp, Bürger zu Überweisungen zu veranlassen.

24.000 Euro Schaden bei Fällen im März

Erstmals fielen die beschriebenen Delikte laut Polizeiangaben Ende Januar 2022 in Thüringen auf. Im Monat Februar wurden 21 entsprechende Betrugsstraftaten registriert. In sieben Fällen konnten die Opfer getäuscht werden und überwiesen jeweils knapp 2000 Euro an unbekannte Konten. Insgesamt trat ein Vermögensschaden von über 9000 Euro ein.

Zur Hälfte des Monats März 2022 ist eine deutliche Erhöhung der Zahlen erkennbar. Im Zeitraum vom 1. bis zum 18. März wurden bereits 37 neue Fälle in Thüringen bei der Polizei erfasst. In neun Fällen ist schon ein Vermögensschaden in Höhe von mehr als 24.000 Euro entstanden. "Wir erwarten einen schnellen Anstieg der Fallzahlen", so die Polizei. Um weitere Schäden zu vermeiden, wird noch einmal eindringlich vor dieser Masche gewarnt.

So schützen Sie sich vor Betrug per WhatsApp:

  • Wenn Sie von Ihnen bekannten Personen unter einer unbekannten Nummer kontaktiert werden, speichern Sie die Nummer nicht automatisch ab.
  • Fragen Sie bei der Ihnen bekannten Person unter der alten Nummer nach
  • Nachfragen nach Geldüberweisungen über WhatsApp und andere Messenger-Diensten sollten Sie immer misstrauisch machen und überprüft werden
  • Achten Sie auf die Sicherheitseinstellungen Ihres verwendeten Nachrichtendienstes
  • Informieren Sie auch ihre Familienangehörigen, Freunde und Bekannten über die Masche!

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