Weimar. Die SPD der Klassikerstadt schmückt sich zum Jahresempfang mit ihrer ältesten Kandidatin, verweist aber auch auf ein Drittel Kandidaten im Juso-Alter

Die SPD Weimar hat Irmtraut Schmid zum Ehrenmitglied ernannt. Beim Jahresempfang der Weimarer Sozialdemokraten in der Galerie Eigenheim im Weimarhallenpark überreichten die Kreisvorsitzende Virginie Klemm und SPD-Landesvorsitzender Wolfgang Tiefensee der langjährigen Stadtratsvorsitzenden die Urkunde.

Der Kreisvorsitzenden gab das Gelegenheit, darauf zu verweisen, dass sich Irmtraut Schmid im 89. Lebensjahr noch einmal für die Liste der SPD zur Weimarer Stadtratswahl aufstellen ließ. Denn auch die SPD nutzte den Jahresempfang als Auftakt für die heiße Phase des Wahlkampfes. Die Sanierung von Kitas, Schulen und Sporthallen, die Wohnungsbaustandorte Ro70 und Alte Feuerwache, den Kulturstadtvertrag und den Kulturlastenausgleich sowie die Verteidigung der Kreisfreiheit zählte Klemm als Erfolge der Sozialdemokraten in der vergangenen Wahlperiode auf.

Für die kommende Kommunalwahl wies SPD-Spitzenkandidat Thomas Hartung darauf hin, dass ein Drittel der SPD-Listenkandidaten noch im Juso-Alter ist. Entsprechend gemischt sei auch das Wahlprogramm. Es gehe zwar auch um mehr Barrierefreiheit und einen Pflegestützpunkt, Erhalt und Ausbau der kulturellen Angebote, aber eben auch um bezahlbaren Wohnraum für junge Familien und um Schulwegsicherheit. Vor den Weimarer Schulen wolle die SPD deshalb verkehrsberuhigte Zonen schaffen. Studenten sollen möglichst wenig Restriktionen erfahren und wie alle Neubürger 200 Euro Begrüßungsgeld erhalten, wenn sie in Weimar ihren Wohnsitz nehmen.

Die SPD will die Willkommenskultur für Migranten erhalten, wie sie in Weimar stets gepflegt wurde. Zudem unterstellte Thomas Hartung der CDU, sie wolle das Sozialticket, Erreichtes im Jugendförderplan und Zuschüsse zum gesunden Schulfrühstück streichen. Das war offenbar auch dem Landesvorsitzenden zu heftig. Und so sagte er: „Was diese Weimarer Stadtratsfraktion im Verein mit den anderen Fraktionen geschafft hat, ist aller Ehren wert.“ Weimar sei ein Motor in Thüringen.