Altstadt. Das Altstadtcafé „Füchsen“ feiert am Samstag Zehnjähriges mit einem kleinen Festival

Es sei ein kleines Provinzcafé, weder Fisch noch Fleisch. Na ja, wie Thomas Schindler über das von ihm betriebene „Café Füchsen“ redet, mag ein wenig verwundern. Tatsächlich gibt es in der Stadt viele Freunde des kleinen Kaffeehauses, dass am Samstag sein Zehnjähriges feiert.

„Erfurt ist etwas zu klein, da ist eine echte Spezialisierung nicht möglich“, erklärt er seine leicht ironische Beschreibung. Da nörgeln die Biertrinker, dass zu viele „Müsli-Esser“ hier seien. Die Veganer, dass das Angebot nicht der reinen Lehre entspricht. Aber das Ambiente im Schatten des schönen Fachwerkensembles an der Gera unweit der Krämerbrücke lockt die Erfurter und Touristen dennoch sieben Tage die Woche.

Tatsächlich heißt das historische Gebäude „Haus zum kleinen Füchsen“ erklärt Thomas Schindler. So war der Name schnell gefunden, als ihm das Lokal vor zehn Jahren angeboten wurde. Zuvor hatte er eine kleine, aber durchaus erfolgreiche Karriere als Barista gestartet. „Das musste ich dann aufgeben. Auf so einen Wettbewerb muss man sich ja gut vorbereiten. Das verlangt ja eine Choreografie.“

Was blieb, war das Thema Kaffee. Um das intensiv-aromatische Getränk dreht sich vieles im „Füchsen“. Seit Kurzem nun röstet Thomas Schindler auch die Bohnen selbst. War dafür in Hamburg, um entsprechende Kontakte zu knüpfen. Auch wenn in den modernen Maschinen viel Hightech steckt. Im entscheidenden Moment müsse man Fingerspitzengefühl bei Temperatur und Luftzufuhr beweisen, damit das Ergebnis stimme. „Kaffee ist ein hochkonzentriertes Getränk. Da kann man viel falsch machen.“

Richtig lag er mit seinen Mitstreitern mit der Idee, auf selbst hergestellte Speisen im Angebot zu setzen. Da gibt es ganz heimatverbunden Puffbohnen-Pesto oder auch den „Renner“ Pas-sionsfrucht-Curd.

Am Samstag nun wird es aber auch etwas anderes geben, wenn das „Füchsen“ 10. Geburtstag feiert. Bier vom Fass, Deftiges vom Grill. Aber natürlich auch vegane Speisen, wie Thomas Schindler versichert. So ab 16 Uhr lohnt der Gang in die Altstadt. Und wer das „Füchsen“ kennt, weiß, dass das dann nicht ohne ein ordentliches Kulturpaket abgeht. Von Anbeginn gab es trotz des kleinen Raumes Lesungen und Konzerte.

Am Samstag spielen dann im Hof drei Bands bis in den Abend. Es startet die Hausband „Dreifux“ mit Coversongs. „Die Mädchen werden sich freuen“, meint Schindler. Danach wird es etwas kräftiger, die „L.E. Soulfuckers“ spielen Ska und Funk. Den Abend beschließt dann die Band „Troubles Mellowdy“.