Leipzig. Der MDR will digital noch schneller berichten. Dazu vernetzt er seine Häuser - außerdem gibt es einen Wechsel an der Spitze.

In der Chefredaktion des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) steht ein Wechsel an. Zum 1. August wird Julia Krittian (41) medienübergreifende Chefredakteurin, wie der öffentlich-rechtliche ARD-Sender am Donnerstag in Leipzig mitteilte. Mit der Neubesetzung entwickelt der MDR zugleich eine "Chefredaktion Information und Innovation". Die digitalen Informationsangebote der drei Landesfunkhäuser sollen stärker mit der Programmdirektion in Leipzig vernetzt werden. Das Ziel: Der MDR will an Geschwindigkeit gewinnen.

Krittian ist schon lange für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk tätig. Derzeit ist sie MDR-Pressesprecherin und Mitglied der MDR-Geschäftsleitung. Sie begann 2000, für MDR Aktuell zu arbeiten. Nach einem Volontariat beim Westdeutschen Rundfunk kehrte sie zum MDR zurück. Von 2007 bis 2019 war sie Korrespondentin im ARD-Hauptstadtstudio.

Krittian soll künftig durch Kommentierung und Moderation eine der prägenden Stimmen des MDR werden. Zudem leitet sie die MDR-weiten Informationsangebote auf allen Ausspielwegen, also Hörfunk ebenso wie Fernsehen und Online. Der MDR ist einer der mittelgroßen Sender innerhalb der ARD.

Neben Krittian gibt es eine weitere Top-Personalie beim MDR mit seinem Sendegebiet in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen: Matthias Montag wird stellvertretender Hauptredaktionsleiter und Leiter Produktmanagement und Plattformstrategie, wie es weiter hieß. Bislang ist der 47-Jährige Geschäftsführer der gemeinsamen MDR- und ZDF-Innovations- und Digitalagentur ida.

Der MDR-Verwaltungsrat muss dem Ganzen noch zustimmen. Die amtierende Chefredakteurin Hörfunk Jana Hahn und der amtierende Chefredakteur Torsten Peuker werden dem MDR in verantwortlichen Positionen verbunden bleiben, wie Programmdirektor Klaus Brinkbäumer sagte.

Über das neue Konzept sagte er: "Wir streben noch mehr digitale Geschwindigkeit, innovative und perfekt entwickelte Produkte sowie multimediale Erzählformen an, ausgerichtet an den Bedürfnissen der Menschen in Mitteldeutschland."