Erfurt/Zeulenroda. Die Beantragung der sogenannten Schaf-Ziegen-Prämie ist noch bis Ende März möglich in Thüringen möglich. Pro Tier gibt es 25 Euro Prämie vom Land.

„Wir brauchen mehr Schafe in Thüringen, sie helfen bei der Pflege vom Grünland. Sie sind dadurch Naturschützer auf vier Beinen. Und weil es leider noch immer keine bundesweite Prämie gibt, helfen wir, so gut wir können“, sagt Thüringens Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne) und möchte auch in diesem Jahr entsprechende Weidetierhalter mit der sogenannten „Schaf-Ziegen-Prämie“ unterstützen.

Mit der 2019 erstmalig ausgezahlten Prämie in Höhe von 25 Euro pro Tier ist Thüringen Vorreiter in Deutschland. Länder wie Sachsen oder Hessen haben sich diese Initiative zum Vorbild genommen und ähnliche Prämien eingeführt oder geplant. Im vergangenen Herbst setzte sich Thüringen im Bundesrat für eine bundesweite Weidetierprämie von 30 Euro je Mutterschaf oder –ziege ein.

Die Initiative fand im Bundesrat eine Mehrheit, nicht aber im Bundestag. Also geht der Freistaat auch in diesem Jahr alleine diesen Weg weiter, hat erneut entsprechende Finanzmittel für die Schaf- und Ziegenprämie im Landeshaushalt eingestellt.

Denn die Tiere sind für den Erhalt wertvoller Biotope, zum Beispiel Magerrasen mit Orchideenvorkommen oder Streuobstwiesen entscheidend - ohne Nutzung droht die Verbuschung dieser Flächen.

Die Initiative zeigt erste Erfolge: Laut Thüringer Landesamt für Statistik stieg zwischen 2018 und 2019 die Zahl der in Thüringen gehaltenen Schafe in Betrieben mit mindestens 20 Tieren um zwei Prozent auf jetzt rund 122 000 Schafe.

Noch bis zum Dienstag, 31. März, sind Auszahlungsanträge und Neubeantragungen für 2020 beim Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz (TLUBN) möglich. Bislang sind seit Anfang Januar diesen Jahres 145 Anträge eingegangen, davon 15 neue.

Ralf Sammler, Landwirt aus Merkendorf im ostthüringischen Landkreis Greiz hat mit seinen 110 Mutterschafen sowie Nachzuchten und frisch geborenen Lämmern 250 Schafe auf dem Grünland rund um seinen Hof stehen.

Seit 1990 hält er Schafe und Geflügel, betreibt obendrein noch Ackerbau. Die Prämie für seine Mutterschafe hilft ihn wirtschaften, denn immerhin bedeutet sein Beruf, sieben Tage die Woche für die Tiere da zu sein. Das Hauptgeschäft sind die Lämmer:

Einen Teil verkauft er lebend an Privatpersonen, den anderen Teil an einen regionalen Vermarkter in Schönborn bei Triptis, von wo aus das Fleisch dann in den Supermärkten landet. Auf Bestellung verkauft er Fleisch auch direkt von seinem Hof in Merkendorf.

Informationen zur Weidetierprämie sind im Internet zu finden unter www.umwelt.thueringen.de