Erfurt. Im Prozess um eine Betrugsmasche mit Anrufen falscher Polizisten ist der 23-jährige Kopf des angeklagten Trios zu drei Jahren Haft verurteilt worden.

Er habe sich in sieben Fällen der Beihilfe des gewerbsmäßigen Betrugs schuldig gemacht, hieß es im Urteil am Landgericht Erfurt am Mittwoch. Auch die zwei Mitangeklagten wurden wegen mehrerer Fälle der Beihilfe des gewerbsmäßigen Betrugs verurteilt – ein Strafmaß wurde aber noch nicht festgelegt.

Denn ob die zwei jungen Männer tatsächlich eine Jugendstrafe verbüßen müssen, soll erst noch entschieden werden: Zum Tatzeitpunkt waren sie Heranwachsende, weshalb Jugendstrafrecht anzuwenden sei, hieß es. Dieses erlaube, eine Jugendstrafe auszusetzen, solange nicht klar sei, ob noch schädliche Neigungen bei den Betroffenen vorhanden seien, erklärte der Vorsitzende Richter, Holger Pröbstel.

Der Bewährungszeitraum für die zwei nun Verurteilten beträgt zwei Jahre. Gegen die Urteile können Rechtsmittel eingelegt werden.

Anfang 2019 hatten mehrere Senioren in Erfurt Anrufe von angeblichen Polizeibeamten oder Staatsanwälten erhalten. Diese brachten die Senioren durch Lügenkonstrukte dazu, Geld und Wertgegenstände an von den Anrufern diktierten, frei zugänglichen Orten zu deponieren. Das inzwischen 23, 21 und 20 Jahre alte Trio aus Bremen soll das Geld dann abgeholt haben.

So sollen sie mindestens 190.000 Euro erbeutet haben. Die Polizei kam ihnen durch Telefonüberwachung auf die Spur.