München/Erfurt. Ex-Radprofi Danilo Hondo und der ehemalige Sprint-Star Alessandro Petacchi wurden beide vom Mediziner Mark S. gedopt – teils sogar im selben Hotelzimmer.

Der frühere Radprofi Danilo Hondo ist nach eigener Aussage gemeinsam mit dem ehemaligen Sprint-Star Alessandro Petacchi vom Mediziner Mark S. gedopt worden. Das gab der heute 46-Jährige bei seiner Zeugenaussage im Blutdoping-Prozess am Dienstag in München an.

Als Teamkollegen beim Rennstall Lampre seien die zwei Sportler teils sogar nebeneinander im Hotelzimmer von dem Erfurter Arzt behandelt worden. „Wenn man so ein enges Verhältnis hat, das fast brüderlich war, dann hat man kein Problem damit, dass man zusammen in einem Raum gedopt wird“, berichtete Hondo vor dem Landgericht München. Anders als der gebürtige Cottbuser streitet Petacchi aber nach wie vor ab, von Mark S. gedopt worden zu sein. Dennoch wurde der Italiener im Nachhinein noch gesperrt. Hondo erzählte, dass er im Herbst 2011 von Mark S. zum Blutdoping überredet worden war. Im Winter wurde dann Blut abgenommen, das er aufbereitet zu den wichtigen Rennen 2012 wie Mailand-San Remo oder der Tour de France wieder zurückgeführt bekam. Erfolge feierte Hondo aber nicht mehr.

„Mir schien es mehr geschadet zu haben“, sagte er. Nach der Saison 2012 habe er das Blutdoping bei Mark S. beendet. Gekostet habe ihn die Zusammenarbeit rund 25.000 Euro.

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