Ein Huhn wird zum Star – und ein Kaugummi löst das alles aus.

Hinsetzen, abwarten, ausbrüten: So macht es Frau Sonntagsimmerzwei mit ihren Eiern. Jeden Tag legt sie eins und sonntags – genau! (Die älteren Leseratten haben jetzt sicher einen Schlager im Ohr...) Bis zu jenem Ostersonntag, an dem sie in ihrem Nest etwas Süßes, Viereckiges findet, es unauffällig vernaschen will und plötzlich an einer riesigen rosa Kaugummiblase bis auf eine sonnige Südseeinsel schwebt. Wo sie das Leben genießt, die wunderschön-unbekannte Gegend erkundet, über den Strand tanzt – und plötzlich jede Menge bunter Eier ihren Weg pflastern. Aber nicht irgendwie bunt: Ihre Eier sind Kunst.

Nina Hundertschnee (Text), Nina Hammerle (Illu.): Frau Sonntagsimmerzwei. Schneiderbuch, 32 Seiten, 14 Euro, ab 4
Nina Hundertschnee (Text), Nina Hammerle (Illu.): Frau Sonntagsimmerzwei. Schneiderbuch, 32 Seiten, 14 Euro, ab 4 © Schneiderbuch

Dem Ideen- und Wortspielwitz von Autorin Nina Hundertschnee steht Nina Hammerle mit ihren Illustrationen in nichts nach. Miró, Mondrian und Chagall als Kunst am Ei – zum Kugeln. Und wer gestalten kann wie diese berühmten Maler bekommt natürlich eine Ausstellung in einer Galerie. Da könnte selbst Fabergé neidisch werden: Punk-Mäuse, Hippie-Eichhörnchen und ganz normale Tierfamilien bestaunen die Eier und Frau Sonntagsimmerzwei wird ein Star; Herr Wichtig, das Schwein, will sie managen und sagt ihr eine große Karriere voraus.

Das ist anstrengend. Ein Termin jagt den anderen, die Erdmännchen-Pressefotografen sind immer dabei, die Kaninchen-Paparazzi fotografieren sogar aus dem Gully heraus. Abends kann sich Frau Sonntagsimmerzwei nur noch müde die Hühneraugen reiben.

Zum Glück ist alles nur ein Traum, aus dem das fleißige Huhn rechtzeitig am Ostersonntag erwacht und sich freut, dass alles wie immer ist. Aber da hat sie sich offenbar getäuscht … zur Freude aller.