Weimar. DDR-Projekte erfreuen sich 30 Jahre nach der Maueröffnung großer Beliebtheit. Vor allem der Trabbi lockt viele Sammler.
Der Trabi zählt zu den bekanntesten DDR-Produkten mit hohem Nostalgiefaktor – und lockt viele Sammler: In den vergangenen 30 Tagen fand bei eBay alle zwei Tage ein solcher Wagen aus Vorwende-Produktion einen neuen Besitzer. Beliebt sind auch Zweiräder von Simson: So wurden binnen Monatsfrist täglich etwa drei Simson-Schwalben über diese Plattform verkauft – im Schnitt kostete ein Fahrzeug knapp 1000 Euro.
30 Jahre nach der Maueröffnung erfreuen sich viele Produkte aus der Zeit vor 1990 großer Beliebtheit – vor allem bei Sammlern. Auch DDR-Haushaltsartikel wie Schürzen aus Dederon oder das langlebige Rührgerät RG 28 sind bei Sammlern gefragt. Die teuerste Schürze war jüngst einem Käufer 109 Euro wert; das Rührgerät wird für bis zu 50 Euro angeboten. Der außergewöhnlichste Artikel, der aktuell gehandelt wird, ist ein Stück der Berliner Mauer, das für 45.000 Euro zum Verkauf steht.
Nostalgie auch bei Musikangeboten
Gefragt ist auch das Sandmännchen, dessen Abendgruß der Deutsche Fernsehfunk (DFF) am 22. November 1959 – also vor fast 60 Jahren – erstmals ausstrahlte. Wie beliebt diese Figur ist, die seit Jahrzehnten den Kindern hierzulande das Ende des Tages einläutete, zeigt sich beim Blick auf die Verkaufszahlen: Seit Anfang Oktober wurden täglich mehr als neun neue und gebrauchte Artikel rund um den Sandmann verkauft. Die teuerste Figur ging für 172,81 Euro an einen neuen Eigentürmer. Pittiplatsch wurde im gleichen Zeitraum sechs Mal täglich verkauft.
Nostalgie schwingt auch bei Musikangeboten mit: Bei Autogrammkarten, Schallplatten oder CDs sind am beliebtesten die Puhdys. Seit 1969 stand die Gruppe auf der Bühne und machte nach 1989 bis 2016 weiter. Mehr als elf Artikel wurden binnen Monatsfrist auf diesem Wege verkauft. Zu der Truppe gehörten zuletzt Dieter „Maschine“ Birr, Peter „Eingehängt“ Meyer, Dieter „Quaster“ Hertrampf, Peter „Bimbo“ Rasym und Klaus Scharfschwerdt. Ihre Fangemeinde ist noch immer beachtlich.
Die Auswertung erfolgte über das statistische Tool „Terapeak“ für den Zeitraum vom 1. Oktober bis zum 1. November 2019.
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