Erfurt. Die Wasserqualität ist von großer Bedeutung für die Thüringer - sie wird regelmäßig kontrolliert. 2023 soll das Kontrollnetz engmaschiger werden.

Die Qualität des Grundwassers in Thüringen wird derzeit an rund 230 Messstellen regelmäßig überwacht. Die Kontrolle soll 2023 noch engmaschiger werden, wie das Umweltministerium auf Anfrage in Erfurt mitteilte. Eine neue Verordnung solle die Mengen- und Qualitätskontrolle des Grundwassers weiter verbessern. Sie trete Anfang Januar in Kraft.

Zu den bestehenden Messstellen kämen dann Daten von rund 1265 Entnahmestellen der Wasserversorger hinzu. Die in der Regel kommunalen Unternehmen würden dann regelmäßig Untersuchungsergebnisse zur Qualität des Rohwassers an das Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz in Jena übermitteln. Das erlaube eine intensivere Überwachung und schaffe eine verlässlichere Datengrundlage für mögliche neue Wasserschutzgebiete, sagte ein Ministeriumssprecher.

Wasserreserven können besser ermittelt werden

Als Rohwasser gilt unbehandeltes, natürliches Wasser. Neben Grundwasser fallen darunter auch Fließgewässer und Talsperren. Das Umweltministerium verspricht sich von der Neuregelung auch bessere Informationen zum Wasserverbrauch.

Alle, die Rohwasser entnehmen - neben Wasserversorgern seien das Industrie- und Landwirtschaftsunternehmen - müssten die Menge messen und von 2024 an ebenfalls melden. "Auf dieser Datenbasis können die verfügbaren Wasserreserven in den Regionen besser ermittelt werden", sagte der Sprecher. Auch für die Trinkwasserversorgung seien genauere Daten zur Menge und Beschaffenheit des nutzbaren Wassers wichtig.

Die neue Verordnung sei ein wichtiger Bestandteil auch der Thüringer Niedrigwasserstrategie, die 2022 als Reaktion auf Klimaveränderungen und die Trockenheit der vergangenen Jahre erarbeitet wurde. 2022 könnte laut Ministerium nach den Prognosen das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnung sein und das dritttrockenste Jahr mit den zum Teil niedrigsten Grundwasserständen.

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