Frankfurt/Main. Kia baut seine erfolgreiche Ceed-Baureihe in der Kompaktklasse aus

Der Verkauf von Elektroautos kommt bei uns nur schwer in die Gänge, trotz finanziellen Anreizen und dem Ausbau der Ladestruktur. Viele Hersteller sehen aber ihre Verbrennermodelle noch lange nicht ausgereizt und fahren deshalb eine Doppelstrategie. Auch Kia hat seine Benziner und Diesel neben aktuell sechs förderungsfähigen E-Autos weiter im Blick.

Seit ihrem Eintritt auf den deutschen Markt 1993 haben die Koreaner inzwischen über eine Million Fahrzeuge hierzulande verkauft. Jeder zweite Pkw für Europa kommt dabei aus dem Kia-Werk Zilina in der Slowakei. Kam Kia anfangs insbesondere über den Preis, findet heute das Gesamtpaket der Modelle seinen Käuferkreis. Dafür hat Kia viel Geld in die Hand genommen und neben der modernen Produktionsstätte in der Slowakei ein eigenes Forschung- und Entwicklungszentrum in Rüsselsheim aufgebaut, um die Geschmäcker in unserer Region besser zu treffen.

Kia Ceed im Wettbewerb mit VW Golf, Opel Astra oder 1er BMW

Dazu gehört die Kia-Baureihe vom Ceed mit seinen vier Geschwistern in der Golfklasse. Der Ceed war übrigens das erste in Europa entwickelte und gefertigte Auto der Marke überhaupt. Inzwischen ist die dritte Generation der Schräghecklimousine ab 16.270 Euro auf der Straße. OTZ ist von den vier Benziner- und zwei Diesel-Varianten den 1.4T-GDI gefahren. Der Ceed soll seine Marktposition im sogenannten C-Segment halten und möglichst noch ausbauen - trotz solcher Wettbewerber wie dem Klassenprimus VW Golf, Opel Astra oder 1er BMW.

Er sieht auf den ersten Blick gut aus mit seinen stimmigen Proportionen, kurzen Überhängen und gut ausgefüllten Radkästen. Die Front wird von LED-Leuchten, seiner typischen Tigernase und großen Lufteinlässen geprägt. Das Interieur hat kaum Schnörkel und ebenso wenig Hartplastik. Wertige Materialien und ein großer Touchscreen hinterlassen Eindruck. An Fahrassistenten mangelt es dem Korea-Golf mit seinem serienmäßigen LED-Tagfahrlicht ebenfalls nicht. Praktisch sind hier beispielsweise der automatische Abstandshalter und beim Verlassen der Spur ohne Blinker macht sich der Ceed mit einem Lenkeingriff bemerkbar.

Fahreindrücke sorgen für Wohlgefallen - doch ein Kritikpunkt

Die Fahreindrücke sorgen für Wohlgefallen. Das 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe sorgt für schnelle und geschmeidige Gangwechsel. Auch bei höherem Tempo bleibt der Koreaner in den Kurven seiner Spur treu . Ein Unter- bzw. Übersteuern ist ihm fremd. In der Spitze schafft es der Ceed mit seinen 140 PS auf knapp 210 km/h. Eine sportliche Fahrweise auf Dauer schlägt sich bei ihm allerdings auf den Verbrauch nieder. Im 14-Tage-Schnitt zeigte der Ceed immerhin deutlich über acht Liter an.

Da seine Wettbewerber hier besser abschneiden, hat der Koreaner noch etwas Luft nach unten. Das war allerdings auch der einzige nennenswerte Makel, der von der Testfahrt mit dem europäischen Asiaten in Erinnerung bleibt.