Der Wähler ist unberechenbar. Die Kriterien, die er zum Maßstab seiner Entscheidung heranzieht, bleiben meist diffus. Oft spielen Stimmungen eine Rolle, Großwetterlagen, die mit dem Dorf oder der Stadt gar ...

Der Wähler ist unberechenbar. Die Kriterien, die er zum Maßstab seiner Entscheidung heranzieht, bleiben meist diffus. Oft spielen Stimmungen eine Rolle, Großwetterlagen, die mit dem Dorf oder der Stadt gar nichts zu tun haben. Vieles ist irrational, woran sich nichts ändern lässt. Mal gefällt die Frisur des Kandidaten nicht. Im anderen Fall stößt man sich an dessen Charakter oder der Frage, ob man mit ihm gut kann oder nicht. Würde die Entscheidung indes rein auf der Sachebene getroffen, was die mühsame Beschäftigung mit nicht immer einfachen Entscheidungsprozessen voraussetzte, fielen die Wahlergebnisse wohl anders aus. Dann würde manch Abstand zwischen den Lokalpolitikern, die mit vergleichbarem Engagement für die Stadt arbeiten, geringer ausfallen.

So darf festgestellt werden, dass Vize-Bürgermeister Volker Heerdegen für Apolda nicht viel weniger engagiert gekämpft hat als Bürgermeister Rüdiger Eisenbrand. Trotzdem trennen beide Männer unglaubliche 3315 Stimmen. Ja, die Welt ist ungerecht. Und der Wähler nutzt seine große Freiheit.