Erfurt. Selbsthilfegruppe Parkinson feiert 25-jähriges Bestehen

Es kursiert ein Bild von Selbsthilfegruppen, das weisen die Mitglieder der Parkinsongruppe Erfurt ganz weit von sich: „Wir bilden keinen Stuhlkreis und reden über Krankengeschichten“, sagt Reinhard Krüger. Er leitet die Selbsthilfegruppe Parkinson Erfurt, die dieser Tage ihr 25-jähriges Bestehen beging. Die Betroffenen wollen nicht jedes Mal hören, wie es ihnen wohl in fünf Jahren geht. „Sie wollen einfach für zwei Stunden ihre Krankheit vergessen“, fügt Uta Groß, die stellvertretende Regionalleiterin der Gruppe, hinzu.

Mit festlichen Reden, Kaffee und Kuchen, Musik von den Steigerbuben und zum Abschluss noch mit einem Imbiss wurde das Jubiläum gefeiert.

In der Gruppe aktiv sind an Parkinson erkrankte Menschen und Angehörige. Gegründet wurde die Gruppe am 5. Juni 1994. Gisela Seifert war die erste Leiterin. „Sie hat sich gleich richtig dahintergeklemmt“, berichtet Martina Lammert, die die Gründung auf den Weg gebracht hatte. Die Physiotherapeutin behandelte auch damals schon viele Parkinson-Patienten und dachte sich: „Sie sollten sich zusammentun, sich selbst organisieren.“ Selbsthilfegruppen waren damals hierzulande noch rar gesät. Dass sie in ihrer Praxis auch Gruppengymnastik anbietet oder etliche Mitglieder der Selbsthilfegruppe im Parkinson-Chor mitsingen, schweißt zusätzlich zusammen. Bei den monatlichen Treffen stehen kulturelle Veranstaltungen, Fachvorträge von Ärzten, Apothekern oder anderen Fachleuten, Basteln, Sport treiben oder Feste an. Es gab auch viele Jahre lang gemeinsame Ausflüge, die zuletzt aber nur schleppend genutzt wurden.

Der jetzige Regionalleiter hat die Selbsthilfegruppe 2015 übernommen. Obwohl er und seine Frau in Südthüringen wohnen, nimmt er den Weg nicht nur zu den monatlichen Treffen an jedem ersten Mittwoch auf sich, sondern auch für die monatlichen organisatorischen Sitzungen mit seiner Stellvertreterin und der Finanz-Chefin.

Kontakt: Tel. 036701/ 618 01 oder Tel. 0361/ 23 00 70 80