Sömmerda. Stadt Sömmerda geht Patenschaft mit der 2. Kompanie des Panzerbataillons 393 aus Bad Frankenhausen ein.

Ein Angebot, das er nicht ablehnen konnte. Und beinahe hätte es Rohrborns Ortsteilbürgermeister Detlef Knörig verpasst. In seine Unterlagen vertieft, überhörte er wohl ganz einfach in der jüngsten Sitzung des Sömmerdaer Stadtparlaments eine direkte Ansprache: Seine Leute würden das Problem lösen. Saubermachen. Aber richtig. „Wir können da helfen, könnten auch mal mit 80 Mann anrücken, wenn Sie das gern hätten“, hatte ein Mann in Uniform angeboten. Und keine Sorge: Es ging um nichts Krummes. Es passierte ja in aller Öffentlichkeit.

Knörig, aufmerksam gemacht, schreckte hoch und sagte: „Gerne, natürlich, sofort.“

Die Umsetzung wird nun wohl noch eine Weile dauern. Die Zeiten sind nicht für Großeinsätze geeignet. Das moralische Angebot war auch nur eine kleine Illustration dessen, was die 2. Kompanie des Panzerbataillons 393, stationiert in Bad Frankenhausen, als Sömmerdaer Patentruppe würde leisten können. Kompaniechef Stephan Fritzsche (34) hatte an die Stadt eine Anfrage gerichtet und einen Maßnahmekatalog vorgeschlagen.

Der Stadtrat stimmte einstimmig für eine solche Partnerschaft. Bürgermeister Ralf Hauboldt (Linke) betonte die „humanitäre Dimension“ und erinnerte an die Hilfe, die zum Beispiel Leubingen in Hochwasserzeiten durch die Bundeswehr erfahren habe.

Für Fritzsche zählt vor allem der integrative Aspekt. Es komme ihm darauf an, seine Soldaten, die aus allen Ecken des Landes kämen, in der Region sozial einzubinden.

Die Knörig-Replik bezog sich übrigens darauf, dass er nachgefragt hatte, ob denn die Stadt nicht mal „zwei Bauhofmitarbeiter für 8 Stunden am Stück“ zum Aufräumen schicken könnte. Kann sie nicht, bekam er darauf zu hören. „Wir könnten auch Technik mitbringen, wenn das nötig sein sollte“, sagte Hauptmann Fritzsche. Falls nötig auch schwere. „Wir haben Panzer“, sagte er. „Und die fahren sogar.“