Apolda. Zur 1. Mai-Kundgebung kamen gut 120 Teilnehmer. Redner verwiesen auf soziale Defizite und warben für Reform

Schätzungsweise 120 Bürger fanden sich anlässlich des 1. Mai auf dem Schulplatz ein, um an der Kundgebung teilzunehmen. Diese stand unter dem Motto „Europa. Jetzt. Aber richtig – Auf die Straße für ein solidarisches & gerechtes Europa“. Bezug wurde damit unter anderem auf die am 26. Mai anstehende Europa-, Kommunal- und Landtagswahlen in Thüringen genommen.

Wie im Vorfeld durch Bernd Unbescheid, stellvertretender Vorsitzender beim DGB Thüringen, Kreisverband Weimar/Weimarer Land, angekündigt, wurde es ein Fest für die Bürger und mit den Bürgern.

Linkspartei, SPD, B’90/Die Grünen, Prager-Haus-Verein sowie Industriegewerkschaft Bauen, Agrar, Umwelt und DGB hatten Stände mit Infomaterial aufgebaut. Zahlreiche Gespräche um soziale Themen entwickelten sich im laufe des Vormittags. Die Bandbreite reichte dabei von Frauenrechten und Familienpolitik über Ausbildung bis Arbeitszeiten sowie Rente.

Der Bundestagsabgeordnete Ralph Lenkert (Linkspartei), die Landtagsabgeordnete Sabine Berninger (Linkspartei), Landtagskandidat Max Reschke (Grüne) sowie diverse Stadtratskandidaten von der SPD und der Linkspartei gaben sich ein Stelldichein. Ein gab Musik und das Technische Hilfswerk sorgte für die Beschäftigung der Kinder. Der Rost brannte an, einen Kuchenbasar gab’s auch – alles war für eine Spende zu haben.

Bürgermeister Rüdiger Eisenbrand betonte am Internationalen Tag der Arbeit, dass der Tag ein Bekenntnis zur Freiheit in Europa sei, für Frieden und Versöhnung. Dass alle ein soziales Europa wollten, darin sei man sich einig. Wichtig sei es daher, weiter daran zu arbeiten, dass etwa der Arbeitsmarkt noch besser ausgestaltet wird, damit überall gute und auskömmliche Löhne gezahlt werden. Es brauche verbindliche Rechte für die Menschen, eine nachhaltige Wirtschaft und aufgeklärte sowie engagierte Bürger. So sei es sehr wichtig, dass möglichst alle am 26. Mai von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen.

Bernd Unbescheid rief dazu auf, weiter für die Rechte der Arbeitnehmer zu kämpfen und darin nicht nachzulassen. Mit Blick auf die Europäische Union sagte er, dass man sie erfinden müsste, wenn es sie nicht schon gebe. Ja, es bestünde Reformbedarf. Deshalb sei es wichtig, das Gute zu belassen und zu stärken und die Defizite auszumerzen. Am besten gemeinsam.