Berlin. Popeye wusste es schon immer: Spinat soll laut Berliner Forschern so leistungssteigernd wirken, dass er auf die Doping-Liste gehört.

Ein in Spinat enthaltener Stoff gehört nach Ansicht eines Forscherteams von der Freien Universität Berlin auf die Doping-Liste. Erstmals liefert eine großangelegte Studie des Instituts für Pharmazie Erkenntnisse, die einen enormen Kraftzuwachs durch die Substanz Ecdysteron belegen.

„Unsere Hypothese war, dass wir eine Leistungssteigerung sehen, aber dass die so groß sein würde, das hatten wir nicht erwartet“, sagte die Leiterin der Studie, Maria Parr, im Interview mit der ARD. Für die Studie beobachteten die Forscher 46 Sportler während eines zehnwöchigen Krafttrainings.

Forscherin empfiehlt Welt-Anti-Doping-Agentur ein Verbot

Das Ergebnis: Die Studienteilnehmer, die das Spinatextrakt bekamen, hatten einen Kraftzuwachs, der dreimal so hoch war wie jener der Placebo-Gruppe. Forscherin Maria Parr hat der Welt-Anti-Doping-Agentur Wada deshalb empfohlen, Ecdysteron auf die Doping-Liste zu setzen.

Die Vermutung, dass der Stoff eine Leistungssteigerung bringt, hatten Experten schon lange. Bislang konnte das aber nicht mit einer Studie nachgewiesen werden.

Hoher Eisengehalt im Spinat ist ein Mythos

Die These, dass der Eisengehalt von Spinat im Vergleich zu anderem Gemüse besonders hoch ist, beruht allerdings auf einem Irrtum: Ein einfacher Rechenfehler von Forschern führte zu dem Mythos nach dem allein 100 Milligramm des Gemüses schon 35 Milligramm Eisen enthalten würden.

Trotzdem: Ein Power-Gemüse ist die grüne Pflanze so oder so. Neben Eisen enthält sie noch Oxalsäure, Folat, Kupfer und andere Wirkstoffe. Und der gute Ruf, den das Gemüse auch durch den Spinat-essenden Comic-Helden Popeye bekam, kommt nicht von ungefähr – wie nun die Studie der Berliner Forscher nahelegt.