Gefell. Weil das Kino noch immer geschlossen ist, hat sich das Michaelisstift in Gefell einen Projektor gewünscht.

Romantische Liebesschnulzen, spannende Abenteuer, lustige Familienepisoden und turbulente Tiergeschichten – die Bewohner des Michaelisstifts in Gefell bei Hirschberg lieben Kino. Regelmäßig sind sie ins Kino im benachbarten Hof gefahren, um sich bei Popcorn und Kaltgetränken die neuen Streifen aus Hollywood und Babelsberg anzuschauen.

Doch seit mehreren Monaten sind aufgrund der Pandemie die Lichtspielhäuser bundesweit geschlossen. Auch das „Scala“ in Hof musste den Betrieb einstellen. Für die behinderten wie demenzkranken, alten wie jungen Bewohner aus dem Michaelisstift ein großer Verlust. „Das Kino war für sie schon ein wichtiger und buchstäblicher Lichtblick“, sagt Andreas Berger, der Leiter der Einrichtung. „Es war eine große Abwechslung. Allein die Fahrt ins Kino war schon etwas ganz Besonderes.“

Umso größer war die Enttäuschung über die Schließung des Kinos. So kam Betreuer Michael Kupka auf eine Idee: „Wenn wir nicht ins Kino können, machen wir unser Kino eben selbst.“ Ein entsprechender Antrag bei „Thüringen hilft“ wurde vom Beirat unterstützt – vor wenigen Tagen sind ein Projektor und eine große Leinwand im Michaelisstift angekommen und wurden gleich aufgebaut. Zur Premiere gab es den „König der Löwen“. Coronabedingt dürfen nur kleine Gruppen in den Kinosaal, aber dafür verbreitet eine Popcorn-Maschine echtes Kino-Gefühl. Regelmäßig sollen nun Filme gezeigt werden, Liebesschnulzen, Abenteuer, Familienepisoden und Tiergeschichten.

Viele weitere Projekte für sozial schwache Familien, behinderte Kinder und Jugendliche sowie demenzkranke Senioren will „Thüringen hilft“ mit der Unterstützung der Leser noch umsetzen.

Wer helfen möchte: IBAN DE89 8205 1000 0125 0222 20, Empfänger Diakonie Mitteldeutschland. Für eine Spendenquittung bitte im Feld Verwendungszweck die Adresse angeben.