Erfurt. Im Schnitt 6857 Euro kostete eine Krankenhausbehandlung in Thüringen im vergangenen Jahr. Das entspricht einer Kostensteigerung von 9 Prozent.

Krankenhausbehandlungen haben sich in Thüringen im vergangenen Jahr erheblich verteuert. Ein Behandlungsfall kostete im Durchschnitt 6857 Euro, wie das Landesamt für Statistik am Freitag mitteilte. Das entsprach einer Kostensteigerung von 9 Prozent im Vergleich zu 2020. Die in den 44 erfassten Kliniken angefallenen Gesamtkosten summierten sich den Statistikern zufolge auf knapp 3,3 Milliarden Euro, das ist ein Zuwachs um 4,2 Prozent. Der Anstieg betraf sowohl die Personalkosten (plus 4,3 Prozent) als auch die Sachkosten (plus 3,9 Prozent). An den 44 erfassten Kliniken arbeiteten im vergangenen Jahr rund 27.300 Beschäftigte.

Die Kosten für Klinikärzte erhöhten sich um 3,3 Prozent, die für das Pflegepersonal um 6 Prozent. Bei den Sachkosten stiegen im zweiten Pandemie-Jahr mit strengen Corona- Testpflichten vor allem die Ausgaben für den Laborbedarf um nahezu ein Drittel. Hingegen wurde beim Narkose- und sonstigen Operationsbedarf ein Kostenrückgang um 3,3 Prozent registriert.

Rund 480.000 Patienten wurden behandelt

Zu berücksichtigen ist bei der Kostenentwicklung, dass die Zahl der Klinikbehandlungen im Jahresvergleich ebenso zurückging ist, wie die Zahl und die Auslastung der dort aufgestellten Betten. 2021 wurden rund 480.000 Patienten stationär behandelt, ein Rückgang um 4,4 Prozent zu 2020 - und um 17,2 Prozent im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019. In den Kliniken waren im vergangenen Jahr rund 15.300 Klinikbetten aufgestellt - 1,4 Prozent weniger als 2020. Diese waren zu etwa 64 Prozent ausgelastet. Die Ausgaben für Klinikbehandlungen sind größter Kostenfaktor für die Krankenkassen.