Erfurt. Jugendtheater „Die Schotte“ gestaltet wieder den Auftakt fürs Krämerbrückenfest. Rückblick auf erfolgreiches Jahr

Es ist eine der guten Traditionen beim Krämerbrückenfest: Till Eulenspiegel treibt ganz zum Vergnügen der Erfurter mit den Stadtvätern zum Auftakt seinen Schabernack. An diesem Freitag lässt er sogar Krämer wie die Puppen tanzen.

Gute Tradition ist auch, dass Schauspieler des Theaters „Die Schotte“ für diese Einstimmung auf das größte Volksfest der Stadt sorgen.

Mit dem Frühjahr legte die Kultureinrichtung nun auch die detaillierte Bilanz der Arbeit im vergangenen Jahr vor. Auch für 2018 kann die Einrichtung auf ein äußerst gelungenes Jahr zurückblicken, so Katrin Heinke, die bei der Schotte für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist.

Rund 270 Kinder und Jugendliche lernen derzeit hier spielend leben und die Welt begreifen, können ihr Potenzial in Etüden, Improvisationen und kontinuierlicher Inszenierungsarbeit entwickeln. Auf der Bühne begeistern über 120 Darstellende mit klassischen Stücken, Eigenproduktionen und Gegenwartsdramatik rund 20 000 Zuschauer. Das Besucherklientel zieht sich durch alle Altersgruppen, mit 65 Prozent bleibe das jugendliche Publikum aber die Hauptzielgruppe.

Das Spektrum der theaterpädagogischen Arbeit ist vielfältig. So werden neben der Nachwuchs- und Inszenierungsarbeit auch Workshops, Projekttage für Schüler und Straßentheateraktionen angeboten, Festivals der Erfurter und Thüringer Schultheatertage sowie der Amateurtheaterszene ausgetragen. Wie eingangs erwähnt werden auch das Krämerbrückenfest mitgestaltet sowie Gastspiele organisiert.

In Zahlen liest sich die Bilanz für 2018 wie folgt. Es gab 131 Vorstellungen im Haus, 30 Vorstellungen außer Haus, 47 Gastspiele anderer Gruppen, 23 Workshops, drei Festivals sowie über 2000 Etüden- und Probenstunden. Viele Inszenierungen zeigen die Schotten ihrem Publikum mehr als 40 Mal, das hat in der Theaterszene eher Seltenheitswert.

Im Sommer begeistert ein vielfältiges Programm im traditionellen Probenlager. Zehn Tage lang erleben und erlernen hier über 100 Kinder in mehreren Workshops und Inszenierungsgruppen Wertevermittlung wie das Für- und Miteinander, soziale Verantwortung, Toleranz, Entwicklung von Kommunikations- und Diskursfähigkeiten und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.

Bundesweite Anerkennung erhielt die „Schotte“ im vorigen Jahr 2018 mit dem Amarena-Preis für die Inszenierung von „Tschick“.

Angesichts der knappen finanziellen Ressourcen zeigen sich die Schotte-Mitarbeiter dankbar für die finanzielle Förderung durch private Unterstützer und auch seitens der Stadt.

Freitag, 18 Uhr, Benedikts-platz: „Wie Eulenspiegel zum Stadtschreiber wird und die Krämer tanzen lässt“