Erfurt. Das Consortium Felicianum begeisterte sein Publikum auf der Parkbühne der Ega mit bekannten Melodien im Salonkonzert.

Wo, wenn nicht in Erfurts größtem Garten, bot das Consortium Felicianum einen „bunten Melodienstrauß“. Die Einladung galt für ein Salon-Konzert, dessen Freiluft-Variante die Ega-Parkbühne ist. Es bot einem Publikum mit besonderen Ansprüchen eine Teilhabe, die begeistert angenommen wurde: Senioren.

Denn Veranstalter war das Azurit-Seniorenzentrum Erfurt in der Theodor-Neubauer-Straße. Eingeladen waren über den Seniorenbeirat Erfurt und den Kneipp-Verein, wo die Azurit-Häuser Mitglied sind, weitere Musikliebhaber. Sie wurden unter anderem mit dem Salonstück „Meeresbrise“ und Filmmusiken, mit Walzer und Operetten-Ouvertüren verwöhnt. Da wippten die Füße mit, wiegte man sich im Takt und die Hände ruhten nicht beim Beifall klatschen.

Die Melodien waren vertraut, die Atmosphäre eine besondere. Da kamen nicht einfach Passanten des Weges, sondern es wurde dank umsichtiger Logistik und einfühlsamer Betreuung den Menschen ein Open-Air-Konzert ermöglicht, die allein nicht mehr losgehen und irgendwo stehen bleiben können. Rollstühle säumten die Ränder der Sitzreihen. Die jüngeren Gesichter neben den betagten gehörten den Betreuern aus den Pflegeeinrichtungen. Hier wurde es gut toleriert, dass die Konzertbesucher immer mal mitten in den Darbietungen aufstanden, liebevoll am Arm eine Spazierrunde geführt wurden, bis sie erneut dem Konzert lauschen konnten. Es wurden kühle Getränke direkt an die Plätze gebracht, in der Pause auch Imbiss-Häppchen. Fürsorglich wurden Decken auf den Schoss der im Rollstuhl Sitzenden zurechtgerückt oder dem Nebenmann in die Jacke geholfen. Die meisten Konzertgäste brauchen inzwischen selbst Hilfe – und halfen mit einem Anteil des Eintrittsgeldes noch anderen. Die Spende ging an die Guillain-Barré-Syndrom-Stiftung, für weitere Forschungen zu diesen Muskelerkrankungen.

Die Azurit-Gruppe wirbt mit dem Slogan „Wir schaffen Lebensfreude“. Das Erfurter Konzert gehört dazu. Neben dem Senioren- und Pflegezentrum in Erfurt gibt es weitere Thüringer Adressen, wie in Weimar und Bad Berka/ Ortsteil Tannroda. Auch von dort waren Bewohner gekommen. Dafür war viel Einsatz nötig. Der Leiter der Erfurter Einrichtung, Boris Weikert, dankte deshalb nicht nur den Musikern, sondern „der Pflege, dem Fahrdienst, der Küche und dem Sozialdienst“ für das gelungene Salonkonzert. Dieses gehört zu einer Konzertreihe, die – reihum von den einzelnen Häusern ausgerichtet – seit Jahren eine feste Größe im Jahreskalender ist. Konzertmeister Arne Müller gab trotz sommerlich hoher Temperaturen im klassisch schwarzen Frack den Ton an, Orchesterleiter Feix M. Schönfeld unterhielt mit Anekdoten und Geschichtlichem zu den Melodien. Das sorgte für beschwingte Stimmung.