Erfurt. Bayern macht es vor, Thüringen zieht jetzt nach: Die Abiturprüfungen, die am 30. April hätten beginnen sollen, werden verschoben.

Thüringen verschiebt im Zuge der Corona-Krise die Abiturprüfungen. Einen neuen Termin gibt es nach Informationen unserer Zeitung noch nicht. Ursprünglich hätten die Abiprüfungen am 30. April begonnen und damit zehn Tage, nachdem die Schule nach aktuellen Plänen wieder den Unterricht aufgenommen hätte. Der Freistaat wolle seine Abiturienten ausreichend Zeit einräumen, um sich auf die Prüfungen vorbereiten zu können, hieß es. Alle aktuellen Infos im kostenfreien Corona-Liveblog

Bayern hatte den Start der Abiturprüfungen wegen der Coronakrise bereits verschoben - vom 30. April auf den 20. Mai 2020. Auch Baden-Württemberg prüft eine solche Maßnahme.

Die Schließung der Schulen im Zuge der Corona-Pandemie habe die 6688 Abiturprüflinge „in eine sehr schwierige Lage“ gebracht, begründete Kultusminister Helmut Holter (Linke) die Entscheidung in einer Mitteilung am Donnerstagabend. Falls die Schulen, wie es derzeit der Stand der Dinge ist, wieder am 20. April öffneten, hätte bereits am 30. April die erste Prüfung angestanden. „Das können und wollen wir in dieser außerordentlichen Situation niemandem zumuten“, erklärte Holter. Die Schüler benötigten „eine angemessene Vorbereitungszeit“.

Neuen Zeitplan gibt es noch nicht

Einen neuen Zeitplan gibt es noch nicht. Holter kündigte an, dass sein Ministerium in Konsultation mit den Gesundheitsbehörden und der Kultusministerkonferenz die neuen Termine für die Abiturprüfungen „rechtzeitig“ bekanntgeben werde. „Es bringt angesichts der aktuellen Lage nichts, jetzt schon einen festen neuen Termin festzulegen, den wir später eventuell noch einmal verschieben müssten“, sagte der Minister.

Laut Holter bleiben vorerst alle anderen Prüfungstermine bleiben von der Entscheidung unberührt.

Holter hatte am Dienstag gesagt, dass in Thüringen derzeit auch diskutiert werde, wie mit der sogenannten besonderen Leistungsfeststellung umgegangen werden soll. Eine Entscheidung, etwa über eine Aussetzung der Prüfung, sei aber noch nicht getroffen. Diese Prüfung ist für Zehntklässler am Gymnasium im Freistaat normalerweise Pflicht. Wer sie besteht, bekommt einen Realschulabschluss, wenn er später am Abitur scheitert oder vorher die Schule verlässt.

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