Reinholterode. Gemeinde schafft neue Technik an und greift dafür tief in die eigene Tasche. Aber bis zur Neuanschaffung hat es viel Geduld gebraucht.

Ein neues Löschfahrzeug hat die Gemeinde Reinholterode angeschafft und jetzt der Freiwilligen Feuerwehr übergeben. Platz in dem Gefährt ist nicht nur für eine Staffelbesatzung, sondern auch für 1000 Liter Wasser, die mitgeführt werden können. Ebenfalls zur Ausstattung gehören ein Notstromaggregat, ein Lichtmast sowie weitere Geräte, berichtet Wehrleiter Andreas Fulle, der weiß, wie wichtig die Neuanschaffung für das Eichsfelddorf ist. Denn in den vergan-genen Jahren hat sich in Reinholterode viel getan; es gibt nun andere Struktur. Es wurden zum Beispiel neue Eigenheimstandorte und ein Gewerbegebiet ausgewiesen und der Kindergarten erweitert. Daher veränderten sich für die Einsatzkräfte viele Aufgaben, und schließlich geht es auch um deren Sicherheit, die verbessert werden sollte. Außerdem leistete das alte Feuerwehrauto bereits 23 Jahre gute Dienste.

Ein langer Weg bis zur Übergabe

Doch bis das neue Fahrzeug übergeben und von Monsignore Franz-Xaver Stubenitzky gesegnet werden konnte, war es laut Andreas Fulle ein weiter Weg. Bereits 2015 sei der Antrag gestellt und befürwortet worden. Vertreter des Landesverwaltungsamtes hatten ihn geprüft, sich in Reinholterode zusammen mit dem Kreisbrandinspektor ein Bild von den Gegebenheiten gemacht und 60.000 Euro Fördermittel genehmigt. Und: „Es wurden öffentliche Ausschreibungen vorgenommen, bei denen Summen von Gut und Böse zustande kamen“. Es wurden andere Überlegungen angestellt, auch mit Blick auf den Kauf eines Gebrauchtfahrzeuges, das aber schon 20 Jahre alt war und bei dem das Ganze ohne Förderung hätte gestemmt werden müssen. Am Ende folgte eine neue Ausschreibung, und nach vier Jahren ist endlich unter die Angelegenheit ein Schlussstrich gezogen. Das bedeutete aber auch „Durchhaltevermögen und Kompromissbereitschaft“, sagt der Wehrleiter.

Bei dem neuen Mittleren Löschfahrzeug handelt es sich um ein Vorführfahrzeug, das mit kleinen Veränderungswünschen umgebaut wurde. „Dass die Kosten von 180.000 Euro, ohne Fördermittel gerechnet – ein Neufahrzeug dieser Bauart hätte 220.000 Euro gekostet – sehr hoch sind, ist uns bewusst und setzt natürlich voraus, dass mit solchen Werten verantwortungsbewusst umgegangen wird“, sagt Andreas Fulle. Und das tun die insgesamt 26 Frauen und Männer der Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Reinholterode. Ihr Ausbildungsstand ist hoch. 26 Mal wurden Ausbildungen zum Truppmann absolviert, 26 Mal zum Sprechfunker, 16 Mal zum Truppführer, acht Mal zum Maschinisten, neun Mal zum Atemschutzträger, sechs Mal zum Gruppenführer, einmal zum Zugführer sowie einmal zum Verbandsführer. Damit sei man sehr gut aufgestellt, meint Anderas Fulle. Doch augenscheinlich nicht nur das. Es gibt auch eine Vorbildwirkung, und neben der guten Jugendarbeit spiegelt sich die in der Mitgliederzahl der Jugendwehr wider. Momentan sind es 28 Mädchen und Jungen, die sich dort engagieren.

Zahlenmäßig stark ist aber auch der Feuerwehrverein, der aktuell 119 Mitglieder zählt und dem Jürgen Simon vorsteht.

Nach Dankesworten an alle, die sich für das neue Löschfahrzeug eingesetzt hatten, wurde gefeiert und auf das Gefährt angestoßen.