Mühlhausen. Da der Landessportbund das Sporthotel in Mühlhausen verkauft hat, sucht der Kreissportbund neue Räume. Bei der Mitgliederversammlung wurden verschiedene Optionen diskutiert. Dann ging es Schlag auf Schlag.

Zwei Stunden lang sollte es am Freitag eine ganz normale Mitgliederversammlung des Kreissportbundes (KSB) sein. Dann trat der geschäftsführende Vorstand mit der Vorsitzenden Kerstin Wagner-Hohage, ihren Stellvertretern Andreas Körner und Carmen Grauel sowie Schatzmeisterin Claudia Kummer zurück.

Der Auslöser war die Debatte und das Abstimmungsergebnis über eine Umlage zur Finanzierung der Geschäftsstelle, die der geschäftsführende Vorstand als Misstrauensvotum wertet.

Die Geschäftsstelle befindet sich derzeit im Sporthotel in Mühlhausen. Der Landessportbund (LSB) hat das Haus verkauft und laut Wagner-Hohage die Büros zum 30. Juni außerordentlich gekündigt. Es habe neun Angebote gegeben, zwei seien in die engere Wahl gekommen – neben dem für das Hotel in der Kassler Straße auch Räume im Gebäude der „Agentur für Arbeit“ in der Thomas-Müntzer-Straße.

Für den Fall, dass man sich dort einmietet, bräuchte man von den Vereinen eine Geschäftsstellenumlage von 72 Cent pro Jahr von jedem erwachsenen Mitglied – ab Januar 2020.

Die Mitgliederversammlung stimmte gegen die Umlage.

Dann ging es Schlag auf Schlag; vier Rücktritte folgten. Kerstin Wagner-Hohage meint: „Ich kann es nicht mehr mit meinem Gewissen vereinbaren, dass meine Angestellten Dinge, die unter die Gürtellinie gehen, hinzunehmen haben, dass die gute Arbeit des Vorstandes von Euch nicht beachtet wird.“

Damit steht nun fest, dass es ab Juli keine Geschäftsstelle gibt. Vier Wochen Ladungsfrist braucht es, um eine Mitgliederversammlung des Sportbundes einzuberufen und einen neuen Vorstand zu wählen. Das kann also frühestens Ende Juni sein.

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