Belfast. Nach dem Tod von Queen Elizabeth II. am 8. September ist ihr Enkel William zum Thronfolger geworden. Damit gibt es auch neue repräsentative Aufgaben für ihn und seine Frau.

Prinz William und Prinzessin Kate (beide 40) haben am Donnerstag Nordirland besucht. Es ist die erste Reise des Paares in die ehemalige britische Unruheprovinz seit dem Tod von Queen Elizabeth II. am 8. September. William rückte mit dem Ableben seiner Großmutter zum Thronfolger auf. Das Paar nennt sich seitdem Prinz und Prinzessin von Wales. In Nordirland tragen sie auch die Titel Baron und Lady Carrickfergus. Die beiden besuchten zunächst eine Organisation in der nordirischen Hauptstadt Belfast, die sich um Menschen mit hohem Suizidrisiko bemüht.

Begrüßt wurden die Royals von Bürgermeisterin Tina Black und dem lokalen Abgeordneten John Finuncane. Beide gehören der Sinn-Fein-Partei an, die sich für eine Loslösung Nordirlands vom Vereinigten Königreich und eine Vereinigung mit der Republik Irland einsetzt. Der Streit zwischen Anhängern von Monarchie und Union mit Großbritannien einerseits und den Befürwortern einer irischen Vereinigung andererseits hatte zu einem jahrzehntelangen blutigen Bürgerkrieg in Nordirland geführt.

Dass Politiker von Sinn Fein, die früher als politischer Arm der militanten Irish Republican Army (IRA) galt, Royals willkommen heißen, galt einst als undenkbar. Das änderte sich im Laufe des seit knapp 25 Jahren andauernden Friedensprozesses. William und Kate wollten bei der eintägigen Visite in Belfast noch weitere Organisationen besuchen, die sich für Menschen jeglicher Herkunft in Nordirland einsetzen.

Dass es auch Ressentiments gibt, musste Kate beim Händeschütteln auf der Straße in Belfast erleben. Wie auf einem Video auf der Webseite des «Belfast Telegraph» zu sehen war, ergriff eine Frau kräftig ihre Hand und sagte: «Schön, Sie zu treffen, aber es wäre besser, Sie wären in Ihrem eigenen Land.» Kate entgegnete mit einem Lachen und wandte sich ab. Die Dame fügte hinzu: «Irland gehört den Iren.»