Schwabhausen. Der Ort hat findige Vereinsmitglieder, die den Einwohnern am Wochenende ein ganz besonderes Fest bereitetet haben

Wenn andernorts ein Streetfood-Festival angesetzt ist, reisen Laster an, aus denen die Köstlichkeiten verkauft werden. Nicht so in Schwabhausen: Dort besinnt man sich auf eigene Fähigkeiten. Die Mitglieder der örtlichen Vereine krempelten die Ärmel hoch und zauberten am Kochtopf so mancherlei Leckerei, die – in Probierportionen angeboten – am Samstag die Besucher des Farmfestivals begeisterten.

Weil der örtliche Carneval Club in diesem Jahr auf stolze 65 Jahre zurückblicken kann, hat er zugleich auch das Dorffest ausgerichtet. Dabei hatten die Karnevalisten ein Auge auf das Gelände der ehemaligen Hühnerfarm geworfen und zündeten dort beim Farmfest ein wahres Feuerwerk der Unterhaltung. Ein Sommer-Open-Air-Kino am Freitag samt Filmfest, am Samstag neben Streetfood ein Funsport-Turnier und am Sonntag das Familien- und Schützenfest lockten am Wochenende Groß und Klein aufs Farmgelände.

Die Vereine hatten sich viel Mühe gegeben, damit das Streetfood-Festival auch mit größeren Veranstaltungen seiner Art mithalten kann. Wobei sich die Angler vom Verein „Petri Heil“ mit ihren Kreationen vermutlich einen Stern verdient hätten. Alles, was sie anboten, kam aus eigner Produktion, sogar der Rollmops war eigenhändig gefüllt und in Form gebracht. Die Hauptzutat für die Fischburger wurden frisch aus dem Teich geholt, Thunfisch und Lachs zu leckerer Creme verarbeitet und im kleinen Becher hübsch angerichtet angeboten. Thomas Brodrecht freute sich, dass seine Vereinskameraden ein so geschicktes Händchen bewiesen.

Das bedeutet keineswegs, dass die anderen Vereine weniger kulinarisches Geschick zeigten. Die Mitglieder des Sportvereins kochten 150 Portionen Chili con Carne. Das gab es in kleinen Portionen aber auch für den großen Hunger. Sportler denken eben praktisch, ebenso wie die Mitglieder des Schwabhäuser Kleintierzüchtervereins. Weil ihr Vorsitzender Heiko Diersch auch Jäger ist, setzten die Züchter ganz auf Wild. Aus einer erlegten Wildsau entstanden leckere Bratwürste und Wildburger. Ganz ließen sie ihr Hobby aber nicht aus den Augen: Die Eier fürs Omelett kamen aus eigener Zucht.

Spaß beim Sport mit Hindernissen

Auf Eigenes setzten auch die Mitglieder des Vereins für Historisches Landleben. Aus den Kartoffeln, die sie im Frühjahr mit Viertklässlern der Grundschulen Emleben und Wechmar gelegt hatten, brieten sie leckere Puffer, dazu gab es verschiedene Dips. Für Süßes sorgten Feuerwehr und Sportschützen aus Schwabhausen.

Die musikalische Unterhaltung übernahmen die Combo Gurilly, Legless Ladette, Stellas Freunde und Melanie Müller. Bei den Jüngeren kam das Funsport-Turnier bestens an, egal ob beim Pool-Volleyball, Bier-Pong (beim Pingpong in Bierbecher zielen), Bubble-Soccer (Fußballer stecken in aufblasbaren Kugeln) oder Headies (Kopfball-Tischtennis) – der Spaß dominierte.