Eisenach. In Eisenach erinnert seit dem heutigen Montag ein Mahnmal an das genau vor 80 Jahren gegründete Entjudungsinstitut.

Mit einem Gedenkakt, an dem auch Vertreter von sechs Landeskirchen teilnahmen, wurde es unweit des ehemaligen Standorts Bornstraße 11 in Eisenach eingeweiht.

Das Mahnmal mit der Inschrift „Wir sind in die Irre gegangen...“ ist damit nun auch sichtbares Schuldbekenntnis von acht evangelischen Landeskirchen für die einstige Gründung des „Instituts zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das kirchliche Leben“ sowie zur mahnenden Erinnerung an die Opfer von Rassismus, Antijudaismus und Antisemitismus.

„Jedes Leid, dass Menschen Menschen angetan haben, soll nicht der Vergessenheit preis gegeben werden“, betonte die Landesbischöfin der Evangelischen Kirche Mitteldeutschlands, Ilse Junkermann, am Montagvormittag.

Aufgabe des Instituts war es, die jüdischen Wurzeln des Christentums zu tilgen, alle positiven Hinweise auf das Volk Israel und das Judentum aus der heiligen Schrift zu entfernen sowie Lehrer und gottesdienstliche Praxis der evangelischen Kirche an die nationalsozialistische Ideologie anzupassen.

Am Gedenkakt in Eisenach nahmen mit Rabbiner Alexander Nachama und dem Vorsitzenden Prof. Reinhard Schramm auch Vertreter der jüdischen Landesgemeinde Thüringens teil.