Erfurt. Seit Freitagvormittag will der in Erfurt lebende Künstler Michael Ritzmann, alias Dr. Molrok, drei Tage hintereinander auf dem Domplatz die weltgrößte Bodenmalerei eines einzelnen Künstler schaffen.

Mit 600 Kilogramm Straßenkreide hat Michael Ritzmann gerechnet, um ab dem heutigen Vormittag den Domplatz mit einem Bodenbild zu schmücken. Der Weltrekordversuch in der Kategorie „größte Bodenmalerei durch einen einzelnen Künstler“ soll dann insgesamt drei Tage bis Sonntagnachmittag andauern.

Das durch die Kulturstiftung des Landes, die Stadtwerke und private Investoren geförderte Projekt hat der Erfurter Künstler schon fast zwei Jahre im Kopf: „Eigentlich wollte ich das schon im letzten Jahr machen. Aber der Domplatz ist ja an jedem Wochenende ausgebucht und manchmal gibt es Konzerte, da hat es einfach nicht gepasst“. Auch der Prozess der Anfragen bei den nötigen Behörden und auch bei Guinness, um den Rekordversuch dann schließlich anzumelden, haben viel Zeit gekostet.

Um das Unterfangen von seiner persönlichen Agenda streichen zu können, geht Ritzmann trotz wechselhafter Wetterlage an den Start. „Die Regenwahrscheinlichkeit liegt bei unter 50 Prozent, also sieht es ganz gut aus“, sagt er zuversichtlich.

Um die 8000 Quadratemeter des Domplatzes malerisch auszufüllen, musste er mit seinem Material auch Auflagen des Verkehrsbauamtes erfüllen, um Umweltverträglichkeit zu sichern.

Der Künstler „Dr. Molrok“ bei einer früheren Arbeit an einem Umzugswagen.
Der Künstler „Dr. Molrok“ bei einer früheren Arbeit an einem Umzugswagen.

Ohne zu viel verraten zu wollen, gibt der auch international wirkende Künstler doch Hinweise, was am Ende entstehen soll: „Es wird eine Art Porträt, dem auch noch ein Schriftzug beigefügt wird, um so einen Bezug auf die Kunstgeschichte herzustellen. Auch abstrakte Formen werden dem beigemischt“.

Da der Domplatz unter anderem für den Stoffmarkt genutzt wird, will er sich vom Amtsgericht allmählich Richtung Süden arbeiten. Dabei spielt ihm das natürliche Raster des Pflasters auf der großen Freifläche vor Dom und Severi in die Karten und erleichtert ihm den Schaffungsprozess.

Ritzmann und seine Werke sind in Erfurt nicht unbekannt. So hat er unter anderem das große Wandbild an der Weimarischen Straße und auch die grafischen Illustrationen am Haus in der Kürschnergasse geschaffen.

Der 37-Jährige nahm zudem an internationalen Symposien teil und zählt neben deutschen Ausstellungsorten wie Weimar, Dresden, Hamburg und Stuttgart auch eine Schau Tokio zu seinem Oeuvre.

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