Jena. Nerviges Brummen, juckende Stiche: Mit dem Sommerstart geht auch die Stechmückensaison wieder los. Doch wie viele der Plagegeister sind unterwegs - und haben sie überhaupt einen Nutzen? Ein Experte gibt Antworten.

In Thüringen sind derzeit weniger Stechmücken unterwegs als sonst zu dieser Jahreszeit. Grund dafür sei unter anderem die Frühjahrstrockenheit, sagte Insektenexperte Ronald Bellstedt vom Naturschutzbund (Nabu) in Thüringen. Wegen der geringen Niederschlagsmengen seien Tümpel und Gräben ausgetrocknet. "Diese Wasseransammlungen eignen sich ideal für die Eiablage von Stechmücken." Aber auch Flüsse und Bäche führten wenig Wasser und es gebe zu wenig funktionierende Auen und weitere Feuchtgebiete.

Das sind die Tipps vom Experten:

Um sich gegen die Blutsauger zu schützen, empfiehlt Bellstadt unter anderem, Regentonnen abzudecken - denn die Mücken legten darin gerne ihre Eier. "Das schützt auch gleich unsere Singvögel, die oft in den Tonnen ertrinken." Außerdem könnten in Gebieten mit vielen Stechmücken lange Kleidung und Fliegengitter an den Fenstern helfen.

Elektronische Insektenfallen sollten ihm zufolge hingegen keinesfalls auf der Terrasse oder am Balkon verwendet werden: Die Fallen lockten eine Vielzahl anderer Insektenarten an und töteten sie. "Dadurch werden sogar Tiere getötet, die bei uns auf der Roten Liste stehen."

Und auch wenn die Stechmücken als Plagegeister gelten - laut Nabu-Experte Bellstadt haben auch sie eine wichtige Funktion im Ökosystem: Als Nahrung für Vögel, Fische, Amphibien, Libellen oder Fledermäuse wie etwa die Mückenfledermaus. "Verschwinden die Mücken, hätte das auch schwere Folgen für andere Tierarten."

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