Eisenach. Schau im Eisenacher Martin-Luther-Gymnasium zeigt Ernährungsgewohnheiten.

Melahat Celik nimmt sich in der Türkei viel Zeit zum Kochen. Und das, obwohl sie jeden Tag arbeiten muss. In den USA isst Ronald Revis für sein Leben gern Spaghetti. Seine Familie liebt Chips, süße Getränke und Fastfood. Pablos Lieblingsessen ist die Truthahnsuppe seiner Frau. Fleisch isst seine Familie in Guatemala nicht so oft.

All das verraten elf Plakate einer neuen Ausstellung im Martin-Luther-Gymnasium, die als Wanderausstellung unter dem Titel „Was is(s)t die Welt“ durch das Land zieht. Der Fotograf Peter Menzel hat dafür Familien in aller Welt fotografiert. Sie zeigen, welche Lebensmittel sie in einer Woche verbrauchen. Die Bilder dokumentieren die Vielfalt der Nahrungsmittel, aber auch, wie ungleich diese verteilt sind. Der Fotograf lässt dies den Betrachter ganz unmittelbar erleben. Menzel fotografierte jeweils eine Familie zusammen mit der Menge an Lebensmitteln, die ihr in einer Woche zur Verfügung stehen. 30 Familien in 24 Ländern hat er besucht, schaute ihnen beim Kochen zu, probierte die Gerichte und begleitete sie beim Einkaufen.

Die Bilder der Ausstellung zeigen 20 dieser Familien mit ihren Lebensmitteln, ebenso wird verraten, wie viel Geld pro Woche für Lebensmittel ausgegeben wird. In Kuba sind es bei den Costas 44 Euro, in Japan bei Familie Ukita 246 Euro, in Deutschland gibt die fünfköpfige Familie Hollmann-Sturm jede Woche rund 330 Euro aus, im Tschad kann die sechsköpfige Familie von D‘jimia Ishakh Souleymane im Flüchtlingscamp gerade mal einen Euro pro Woche für Nahrungsmittel ausgeben.

Die Ausstellung geht zudem den Fragen nach, wie können eine nachhaltige Entwicklung und produktive Landwirtschaft vereinbart werden? Und was können Verbraucher dazu beitragen? Schüler erfahren hier, dass es durchaus Effekte hat, weniger Fleisch zu essen, weil das positive Einflüsse auf die weltweiten Preise hat.

Schulleiter Thomas Giesa ist begeistert von der neuen Ausstellung. Sie sei hochinformativ und eindrücklich in der Art, wie sie inhaltlich gestaltet ist.