Axel Eger über den schweren Weg zu großen Sportarenen in Thüringen.

Ja, es gibt sie tatsächlich noch, die kleinen Thüringer Triumphe. Auch wenn es manchmal so scheint – nicht jede Mannschaft mit Ball steigt hier zu Lande zwangsläufig ab. Siehe da, Gothas Volleyballer bleiben in Liga zwei, Eisenachs Handballer schicken sich an, dorthin zurückzukehren.

Die kleinen Träume blühen, für die großen fehlt fast überall der entscheidende Baustein: eine bundesligataugliche Arena. Sie ist wahrlich kein Wunderwerk, sie braucht nur vier Seiten mit Zuschauertraversen. Doch im einst auf sportliche Effizienz getrimmten Osten heiligte lange Zeit der Zweck die Mittel. Hallen waren nüchterne Funktionsbauten – ein Erbe, das sich nicht so einfach umgestalten lässt.

Irgendwie suchen alle händeringend nach einer nicht nur funktionalen, sondern funktionierenden und üppigen Heimstatt. Die zwischen Bad Langensalza, Nordhausen und nun Erfurt vagabundierenden THC-Handballerinnen sind derzeit das auffälligste Beispiel.

Doch für Neubauten fehlt, auch wieder gerade hier, oft genug das Geld. Allein können die Vereine es ohnehin nicht stemmen. Sie brauchen den Rückenwind der Kommunen. Und manchmal die zündende Idee. Den Visionär, wie in Gotha einst Dirk Kollmar einer war. Auch Gemeinsamkeit kann ein Gedanke sein – das Modell einer Ballsporthalle für mehrere Vereine, wie es Erfurt erwägt.

An Traditionen und Top-Spielern mangelt es nicht im Lande. Doch für nachhaltigen sportlichen Erfolg braucht es eine passable Infrastruktur. Wer Titel will, muss statt nur in Beine auch in Steine investieren.