Holger Zaumsegel über den Re-Start der Basketball-Bundesliga

Der Ball rollt wieder über den grünen Rasen. Und während sich die Fachwelt an der Fortsetzung der Fußball-Bundesligen abarbeitet, hat eine weitere Sportart ihr Comeback angekündigt: der Basketball. Beinahe still und heimlich und mit weit weniger Aufmerksamkeit als die Kicker, bei denen alles bis ins letzte Detail analysiert und jeder kleine Schritt noch so genau unter die Lupe genommen wird. Die Korbjäger wollen ihre unterbrochene BBL-Saison retten und präsentieren sich dabei so modern und pragmatisch wie schon in den vergangenen Jahren.

Ein Turnier der zehn besten Teams in München wird im Juni darüber bestimmen, wer Meister wird. Alles unter strengsten Hygienemaßnahmen versteht sich. Die Basketballer haben dabei an vieles gedacht und schicken sich in einer ansonsten sportfreien Zeit an, die deutsche Fußball-Phalanx zu durchbrechen.

Vor allem aber ist diese Meister-Runde eine Chance für jene Sportart, die mancher Orts noch immer ein Nischendasein fristet. Ohne Fans im Stadion wird der Fußball nämlich gerade ein Stück weit entmystifiziert und auf das reine Spiel zurückgesetzt. Thomas Müller brachte, wohl ungewollt, den treffendsten Vergleich, als er das auf dem Rasen Dargebotene mit Alt-Herren-Fußball in Verbindung brachte. Das gefällt nicht jedem und ein munteres Basketballspiel mit seinem steten Hin und Her, den taktischen Kniffen und oft Spannung bis zur letzten Sekunde sollte da durchaus eine gute Alternative sein. Zum Gipfelsturm werden die Korbjäger freilich nicht ansetzen. Den einen oder anderen Fan dürften sie aber hinzugewinnen. Und das ist doch auch schon was.