Holger Zaumsegel über den überstandenen Unfall von Formel-1-Pilot Roman Grosjean.

Ein Rennwagen kracht mit 220 km/h in die Leitplanke, bricht entzwei und explodiert. Knapp eine halbe Minuten später steigt der Fahrer aus jenem Flammeninferno – als wäre nichts passiert. Gestützt von einem todesmutigen Helfer, aber auf den eigenen zwei Beinen.

Hollywood hätte kein besseres Happy End drehen können, wie jenes am Sonntag beim Großen Preis von Bahrain in der Formel 1. Verständlich, dass bei diesem Wüsten-Wunder höhere Mächte angerufen werden, für den glücklichen Umstand, dass Roman Grosjean, dessen Cockpit in der nächsten Saison Mick Schumacher übernimmt, noch lebt und inzwischen das Krankenhaus wieder verlassen hat.

Vor ein paar Jahren noch wäre dieser Crash tödlich ausgegangenen. Grosjeans Landsmann, Jules Bianchi, verstarb 2015 als bis dato letzter Formel-1-Fahrer an den Folgen eines Unfalls. Seit dem hat sich viel getan. Das Halo-System ist ein Meisterwerk der Ingenieurskunst, das die Piloten schützt. Und mit den 700 Gramm schweren Overalls kann man sogar durchs Feuer gehen. Sicher auch für Schumacher junior ein beruhigendes Argument bei seinem Wechsel in die Königsklasse. Seine Familie musste bitter erleben, welch’ schlimme Folgen Unfälle haben können.

Die Formel 1 hat ihre Hausaufgaben in puncto Sicherheit gemacht. Trotzdem kein Grund für unnötiges Risiko. Einen einhundertprozentigen Schutz kann es nie geben. Der Tod fährt immer mit, auch wenn ihm Grosjean noch einmal von der Schippe gesprungen ist.