Axel Lukacsek über das Revierderby zwischen Dortmund und Schalke.

Vor drei Jahren egalisierte Schalke 04 einen 0:4-Rückstand und schaffte in einem denkwürdigen Kräftemessen das nicht mehr für möglich gehaltene Remis. Dortmund dagegen versaute vor 13 Jahren den Knappen mit einem 2:0 am vorletzten Spieltag genüsslich die Meisterschaft, mal wurde Schalkes Friedel Rausch 1969 von einem Hund gebissen, drei Jahre vorher versank das Derby im Nebel.

Im Ruhrgebiet ist der fußballerische Glaubenskampf nicht irgendein Duell um drei Punkte. Unter diesen Umständen ist auch nicht klar, wer nun am Sonnabend im 181. Aufeinandertreffen als Sieger vom Platz gehen wird. Obwohl die Bundesliga-Tabelle eine deutliche Sprache spricht und auch die Buchmacher das so sehen. Die Zuschauerkulisse wird diesmal wohl kein entscheidender Faktor darstellen. 300 erlaubte Besucher werden sich im weiten Rund verlieren.

Dennoch sind die Rollen klar verteilt. Aber selbst nach dem soliden Bundesliga-Auftakt mit drei Siegen aus vier Spielen erwartet Dortmund nun den noch sieglosen Tabellenvorletzten alles andere als mit breiter Brust. Nach dem leidenschaftslosen Auftritt mit dem 1:3 bei Lazio Rom zum Champions-League-Auftakt darf sich die Mannschaft keine weitere Blamage erlauben. Schon gar nicht gegen Erzfeind Schalke 04.

Eine Pleite würde vor allem die Position von Trainer Lucien Favre wieder schwächen. Schon mehrfach stand der Schweizer in Dortmund auf der Kippe. Borussia braucht also einen Sieg. Nicht nur für das Tabellenbild, sondern vor allem für ihren Trainer.