Axel Lukacsek über Iveta Luzumova.

Iveta Luzumova macht nie viel Wind um ihre Erfolge. Lieber sorgt sie auf dem Spielfeld für mächtig Wirbel. Auch deshalb hat sich die Kapitänin des Thüringer HC zum zweiten Mal in Folge den Titel als Handballerin des Jahres verdient. Auffällig unauffällig zieht sie im Spiel des deutschen Vizemeisters die Fäden – und gilt gar nicht als die typische Torewerferin vom Dienst. Scheinbar nebenbei jedoch hat sie sich einmal mehr zur Torschützenkönigin der Bundesliga gekrönt. Ihr Einfluss auf die Mannschaft spiegelt sich nicht nur auf dem Feld wider. Obwohl es ihr durchaus zustehen würde, stellt sie ihre eigene Leistung nie über die der anderen Spielerinnen.

Als im Januar der Thüringer HC in Bietigheim das einzige Spiel der Meisterschaft verlor und damit letztlich den achten Titel der Vereinsgeschichte verspielte, fehlte Luzumova als ordnende Hand. Ausgerechnet im EM-Spiel gegen Deutschland hatte sich die tschechische Nationalspielerin verletzt.

Dass der Fußballer Stepan Koreš als ihr künftiger Ehemann zu Regionalligist Wacker Nordhausen gelotst wurde und beide gemeinsam in Thüringen ihr Glück finden können, war ein kluger Schachzug. Schließlich würde Luzumova bei jedem anderen Champions-League-Klub einen Vertrag erhalten.

Aber selbst beim Thüringer HC gehen ihr die Ziele nicht aus. Noch nie hat Luzumova nämlich den deutschen Pokal gewonnen. Am Wochenende beim Final Four hat sie nun also Gelegenheit, auch jene Lücke ihrer ohnehin schon stattlichen Bilanz auf ihre Weise zu schließen. Als Star ohne Allüren.