Holger Zaumsegel auf die Auswirkungen von Corona auf Sportveranstaltungen.

Das Corona-Virus legt nun auch den Sport allmählich lahm. Die Angst vor Ansteckung führt zu immer mehr Veranstaltungen unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Die Emotionen auf den Tribünen, die das Salz in der Sportsuppe sind, werden den Sportlern fehlen. Ohne sie erscheint sogar so manche Topleistung fad.

Die Biathleten können ein Lied davon singen, wie es ohne Zuschauer ist. Im tschechischen Nove Mesto tragen sie ihren Weltcup vor leeren Rängen aus. Sprint-Siegerin Denise Hermann war zwar über die Ruhe am Schießstand nicht unglücklich, aber als Siegerin ins Ziel zu laufen ohne den Jubel der Fans, war dann doch irgendwie doof.

Die italienischen Sport-Anhänger trifft es besonders hart. Bis April müssen alle Sportveranstaltungen ohne die Zuschauer stattfinden. Auch das Fußball-Spitzenspiel zwischen Juventus Turin und Inter Mailand am Wochenende wird zum Geisterspiel. Mittlerweile ist sogar eine Verlegung beziehungsweise komplette Absage der Olympischen Sommerspiele denkbar.

Für den Sport bedeutet das, wie für die infizierten Menschen, die Wirtschaft und den Tourismus, den absoluten Super-Gau. Mal abgesehen von der nicht vorhandenen Stimmung werden Veranstalter genau wie der eine oder andere Verein durch fehlende Zuschauer-Einnahmen vor finanzielle Probleme gestellt. Wird die aktuelle Situation zum Dauerzustand, könnte sich die Sportlandschaft nachhaltig verändern – und mit aller Voraussicht nicht zum Positiven.

Uns allen bleibt nur die Hoffnungen, dass es eine schnelle Rückkehr zur Normalität gibt.