Holger Zaumsegel sieht viel Potenzial im Team der DSV-Adler.

Das Warten geht weiter: Auch 18 Jahre nachdem Sven Hannawald mit seinem Vierfachtriumph zur Skisprung-Legende wurde, kann kein DSV-Adler den deutschen Fluch bei der Vierschanzentournee besiegen.

Auch Karl Geiger nicht, der lange am Gesamterfolg schnupperte, in Innsbruck im ersten Durchgang aber leider vom Winde verweht wurde. Mit Platz zwei gelang ihm in Bischofshofen zumindest ein versöhnlicher Abschluss.

Doch trotz des viel zu langen Wartens auf einen deutschen Tourneesieg, von denen es beim seit 1953 durchgeführten Traditionswettbewerb immerhin schon 16 Stück gab, muss uns um das deutsche Skispringen nicht bange sein. Geiger hat sich zum Siegspringer gemausert, der gute Chancen hat, den Gesamtweltcup zu gewinnen. Kein Flieger aus der Weltelite lieferte in dieser Saison bisher so konstant weite Sprünge ab wie der 26-Jährige aus Oberstdorf. Mit Markus Eisenbichler, der gestern mit Rang 14 seine ansteigende Form unter Beweis stellte, hat Bundestrainer Stefan Horngacher auch noch den amtierenden Weltmeister von der Großschanze in der Hinterhand. Und mit den aktuell noch verletzten Olympiasieger Andreas Wellinger und Severin Freund, Gesamtweltcup-Sieger von 2014/15, arbeiten zwei deutsche Hochkaräter nach Kreuzbandrissen akribisch am Comeback, auch wenn es in diesem Winter wohl nichts mehr damit werden wird.

Angesichts von so viel Potenzial im Team der DSV-Adler ist der 17. deutsche Vierschanzentournee-Erfolg trotz Fluchs nur noch eine Frage der Zeit.