Hanno Müller über den persönlichen Umgang mit Corona.
Der Ton wird ernster. Thüringens Gesundheitsministerin wollte gestern zwar nicht von einer Krise sprechen. Inzwischen können aber auch die Verantwortlichen hierzulande einen möglichen Massenausbruch von Corona-Infektionen nicht mehr ausschließen. In der Wirtschaft rechnet man mit Produktionsausfällen. Messeabsagen, fallende Aktienkurse und verringerte Konjunkturprognosen sind dunkle Vorzeichnen. Gefallen ist auch, was ein Kommentator unlängst als antivirologischen Schutzwall des Ostens bezeichnete: Gestern meldete auch das ostdeutsche Sachsen-Anhalt als letztes der Bundesländer die ersten Infektionen.
Innerhalb einer Woche haben sich die Corona-Fälle in Deutschland verzehnfacht. Da stellt sich die Frage nach dem persönlichen Umgang damit. Ich habe keine Angst davor. Ich vertraue auf die Fähigkeiten der Ärzte. Und auf ein Gesundheitsmanagement, das auf solche Situationen letztlich effektiv reagiert. Darauf, dass sich Freunde, Nachbarn, Kollegen der Risiken bewusst sind und ebenso umsichtig damit umgehen, wie ich meine, es zu tun. Engpässe etwa bei Desinfektionsmitteln sollten kein Dauerzustand bleiben. Corona zeigt, wie verletzlich wir sind. Es zeigt auch, dass man solchen Heimsuchungen nicht ausgeliefert sein muss.
Das Virus ist nicht der Weltuntergang
Ruhe zu bewahren, heißt nicht, die Lage zu bagatellisieren. Es geht darum, viel zu wissen über das Virus und seinen Weg durch die Welt, die einmal mehr sehr klein ist. Jeder Infizierte zieht Verdachts- und Quarantänefälle nach sich. Deshalb sind die Appelle an Solidarität und Achtsamkeit wichtig. Das Virus ist nicht der Weltuntergang. Es ist aber eine Herausforderung für den gesunden Menschenverstand und für die Verantwortung gegenüber sich selbst und anderen. Sich über Symptome zu informieren und gegebenenfalls zum Arzt zu gehen, ist nicht zu viel verlangt.
Und wenn die Aufregung später auch beim Thema Impfen für etwas weniger Irrationalität sorgt, kann man ihr am Ende vielleicht sogar noch etwas Gutes abgewinnen.
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