Bernd Jentsch über Stillstand bei der Windenergie.

Das Datum für das Abschalten des letzten Atomkraftwerkes in Deutschland steht schon seit längerer Zeit fest – der Ausstieg aus der Kohleverstromung ist beschlossen.

Dann muss allerdings auch die Frage gestattet sein, woher die notwendige Energie für die Wasserkocher,elektrischen Zahnbürsten, Geschirrspüler und Waschmaschinen in den Haushalten hierzulande demnächst kommen soll. Von den unzähligen Smartphones, Tablets und der stetig steigenden Zahl elektrisch betriebener Fahrzeuge gar nicht zu reden.

Mit sauberem Ökostrom sollen diese angetrieben werden, haben die Politiker in den zurückliegenden Jahren immer wieder betont. Die Sonne stelle keine Rechnung, hieß es vollmundig, als man die Wirtschaft dazu ermunterte, massiv in den Auf- und den Ausbau der Solarbranche zu investieren. Die gibt es allerdings mittlerweile in Deutschland bestenfalls noch auf Sparflamme.

Veränderte Förderrichtlinien haben dazu geführt, dass die jährliche Zahl neuer Dächer mit Modulen für die Ökostromerzeugung längst überschaubar geworden ist. Nun kommt zu allem Überfluss aber auch noch der Ausbau der Windenergie in Thüringen – wie übrigens in ganz Deutschland – quasi zum Erliegen. Die gerade einmal sieben neuen Anlagen, die sich seit dem Jahresbeginn im Freistaat drehen, sind mehr als nur ein Alarmsignal. Fehlende Flächen und schier unendliche Genehmigungsverfahren bremsen potenzielle Investoren schlichtweg aus.

Forschungen in neue Speichertechnologien sind für die sichere Energieversorgung ohne Frage unerlässlich. Es muss allerdings auch etwas geben, was man speichern kann.

Nur sieben neue Windräder in diesem Jahr in Thüringen errichtet