Erfurt. Thüringen schließt sich einem allgemeinen Beherbergungsverbot für Urlauber aus inländischen Corona-Risikogebieten nach Angaben der Landesregierung nicht an.

Das Land habe bei der Schaltkonferenz der Chefs der Staatskanzleien der Länder mit Kanzleramtschef Helge Braun eine entsprechende Erklärung abgegeben, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Erfurt. Die aktuellen Entwicklungen der Corona-Pandemie in unserem kostenlosen Blog nachlesen

Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) sagte, er habe den Eindruck, dass die Bundesländer in dieser Frage unterschiedliche Positionen haben und noch nicht dicht beieinander lägen.

Thüringens vertrete die Position, dass nach dem Infektionsschutzgesetz die Verantwortung zunächst bei den regionalen Gesundheitsämtern liege. Diese würden Quarantäne für infizierte Menschen oder Menschen mit Corona-Verdacht anordnen. Sie dürften die Region, in denen es einen Infektions-Hotspot gibt, nicht verlassen.

Warum jedoch alle Menschen aus einer solchen Region nicht beherbergt werden sollten, sei ihm unverständlich, sagte Ramelow. Hoteliers zu zwingen, Menschen aus inländischen Corona-Risikogebieten aus dem Haus zu verweisen, bezeichnete er als „ein Eingriff in das Gewerberecht“.

Ramelow sagte: «Ich habe schon vor Monaten abgelehnt, eine solche Regelung mitzutragen.» Thüringen war bereits im Juni nach hohen Infektionszahlen in der Fleischindustrie bei Beschränkungen für die Hotellerie aus dem Reigen der Bundesländer ausgeschert.

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