Bad Lobenstein. Nach dem tätlichen Angriff auf einen Reporter durch Bad Lobensteins Bürgermeister Thomas Weigelt gibt es massive Kritik. Das Stadtoberhaupt muss jetzt nicht nur mit juristischen Konsequenzen rechnen.

Nach dem tätlichen Angriff von Bad Lobensteins Bürgermeister Thomas Weigelt (parteilos) auf einen Reporter der Funke Medien Thüringen reißen die Forderungen nach Konsequenzen nicht ab.

„So etwas geht einfach gar nicht! Ein Bürgermeister greift einen Journalisten persönlich und körperlich an. Jetzt muss amtlich gehandelt werden und diese inakzeptable Handlung geahndet werden“, twitterte Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke).

„Ich bin schockiert und fassungslos über diese Nachricht aus Bad Lobenstein“, schrieb der Landrat des Saale-Orla-Kreises, Thomas Fügmann (CDU), auf Facebook. Ein solches Verhalten eines Bürgermeisters, eines Wahlbeamten gegenüber einem Journalisten oder jeden anderen Person sei durch Nichts zu rechtfertigen. „Ich fordere von Thomas Weigelt den sofortigen Rücktritt von seinem Amt als Bürgermeister von Bad Lobenstein“, so Fügmann.

Die Forderung des Landrats sei „absolut richtig“, meinte CDU-Landtagsfraktionschef Mario Voigt.

Rothe-Beinlich: Forderung nach einem Rücktritt die einzig richtige

Auch die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Landtag, Astrid Rothe-Beinlich, äußerte sich. „Angesichts des unmöglichen Verhaltens ist die Forderung nach einem Rücktritt und einer Entschuldigung von Weigelt die einzig richtige. Ein derartiger Eingriff in die Pressefreiheit sei nicht hinnehmbar und müsse Konsequenzen haben.

Bürgermeister von Bad Lobenstein ständig nah an den Reichsbürgern

Weigelt war am Sonnabend während des Marktfestes unvermittelt auf Peter Hagen losgestürzt, der für die Ostthüringer Zeitung (OTZ) von dem Ereignis berichtete. Hagen wurde verletzt und seine Ausrüstung beschädigt. Dem Vorfall vorausgegangen war die Recherche Hagens zu einem Empfang des Bürgermeisters und insbesondere zur Einladung eines zur Reichsbürgerszene gehörenden Mannes.„Absolutismus?“, fragte der Ministerpräsident. Steuergeld werde für einen Empfang ausgegeben und Amtsräume benutzt und zugleich ein Journalist an der Arbeit gehindert.

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Die Polizei nahm eine Strafanzeige des Journalisten auf. Es bestehe der Verdacht der Körperverletzung und der Sachbeschädigung.

Julia Becker, Aufsichtsratsvorsitzende der Funke Mediengruppe verurteilte die Attacke und erklärte: „Der Angriff auf unseren Reporter ist nicht nur ein schändlicher Angriff auf einen unserer Mitarbeiter. Es ist auch ein Angriff auf die Pressefreiheit und damit auf einen der Grundwerte unserer Demokratie. Meine Familie und ich fordern klare Konsequenzen. Daher ist der Rücktritt dieses Bürgermeisters, der mit körperlicher Gewalt Berichterstattung verhindern will, unumgänglich. Dem verletzten Kollegen wünsche ich – auch im Namen meiner ganzen Familie – schnelle Genesung. Wir werden alle juristischen Mittel aufbieten, um diesen Übergriff zu ahnden.“

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