Erfurt. Die Kommunen in Thüringen hatten 2022 knapp ein Fünftel mehr Steuereinnahmen als im Vorjahr. Vor allem bei der Einkommenssteuer gab es ein kräftiges Plus. Allerdings stiegen auch die Ausgaben.

Bei den Thüringer Kommunen sprudeln die Steuereinnahmen. In den ersten drei Quartalen 2022 erhöhten sie sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um nahezu ein Fünftel auf 1,4 Milliarden Euro, wie das Statistische Landesamt am Donnerstag mitteilte. Einschließlich der Gelder etwa aus der laufenden Verwaltung, zu denen vor allem Gebühren gehören, flossen in die Kassen der Gemeinden, Verwaltungsgemeinschaften und Landkreise bis Ende September insgesamt 4,8 Milliarden Euro - ein Plus von 6,7 Prozent. Dem standen Ausgaben in etwa gleichem Umfang gegenüber, wobei hier ein Anstieg um 8,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu verzeichnen war.

Die Kommunen profitierten vor allem von gestiegenen Einkommen. Aus der Einkommenssteuer flossen 384,8 Millionen Euro an die Kommunen, was einem Zuwachs von 27,3 Prozent entspricht. Die Einnahmen aus der von Unternehmen zu zahlenden Gewerbesteuer erhöhten sich um 21,4 Prozent auf 728,1 Millionen Euro. Zudem sind laut Statistikbehörde auch Mehreinnahmen aus sogenannten Bagatellsteuern wie Hunde- und Vergnügungssteuer zu verzeichnen.

Bei den Ausgaben wirkten sich Mehraufwendungen für Personal, Sachkosten, Mieten und Pachten sowie für Sozialleistungen aus. Die laufenden Sachkosten erhöhten sich um 14,1 Prozent auf rund 850,3 Millionen Euro, die Ausgaben für Sozialleistungen um 6,1 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Allein die finanziellen Leistungen für Asylsuchende erhöhten sich um mehr als das Doppelte - um 43,5 Millionen Euro auf insgesamt 72,1 Millionen Euro. Für Personalausgaben mussten die Kommunen 1,3 Milliarden Euro aufbringen, das waren 5,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.