Eisenach. Drei junge Frauen erhalten am Freitag ihre Einbürgerungsurkunde bei einer Feier der Stadt im Ratsaal des Rathauses.

Die Bulgarin Merilin Yavorova Schübel macht gerade ihren Master in Wirtschaft, Djamila Mousserati aus Algerien hat sich mit ihrem Mann in Deutschland gut eingelebt, Zere Rasho Naser Somoky aus dem Irak wollte in einem Land leben, in dem Frauenrechte ein hohes Gut sind und sie nicht als Frau wie in ihrer Heimat verfolgt wird. Die drei Frauen erhielten am Freitag von Oberbürgermeisterin Katja Wolf (Die Linke) und Rabea Busch von der Ausländerbehörde der Stadt ihre Einbürgerungsurkunden. Die Zeremonie beschlossen Jana Hering, Paul Quehl und Musikschulleiterin Sylvia Löchner mit dem Spielen der deutschen Nationalhymne auf dem Akkordeon. Ein sehr würdevoller Moment.

Die drei Frauen waren aber nicht die einzigen, die zur Einbürgerungsfeier ins Rathaus gekommen waren. Eingeladen waren Menschen, die vor kurzem eingebürgert wurden. 45 Personen sind von 2018 bis zum Freitag in Eisenach eingebürgert worden. „Jeder Einzelne, ganz gleich woher er kommt, macht Eisenach reicher, bunter und vielfältiger“, betonte die Oberbürgermeisterin. Eine Einbürgerung sei ein besonderes Ereignis, hob Wolf hervor. Bewusst habe die Stadt die Feier sehr nah an den Termin zu den Feiern zum 70. Jahrestag des Grundgesetzes gelegt. Eine der wichtigsten Aussagen des Grundgesetzes sei für sie, erklärte Wolf, „Die Würde des Menschen ist unantastbar“. Sie hob aber auch das Wahlrecht hervor. „Es ist eine tolle Sache, gleichzeitig wählen zu gehen und auch gewählt zu werden“, meinte die OB. Und warb aber auch darum, dass Integration keine Einbahnstraße sein kann. Es müssen beide Richtungen funktionieren.

Sie machte darauf aufmerksam, dass derzeit in Eisenach 3618 Ausländer leben. Die meisten kämen aus Syrien (833), aus Polen (340), aus dem Irak (300), aus Afghanistan kommen 150. „8,4 Prozent aller in Eisenach lebender Menschen sind nichtdeutscher Herkunft“, betonte die OB. Das seien deutliche Zahlen für alle die, die meinen, Eisenach würde überfremdet.