Weimar. Am 18. August 1944 wurde Kommunistenführer Thälmann in Buchenwald ermordet. Die MLPD darf an diesem Ort an ihn erinnern – mit einem anderen Programm als eigentlich geplant.

Mit einem veränderten Programmablauf darf die Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands (MLPD) vorerst doch an den kommunistischen Politiker Ernst Thälmann auf dem Gelände der Gedenkstätte Buchenwald erinnern.

Wie das Verwaltungsgericht in Weimar am Freitag entschied, sei es erforderlich, bei dem Gedenken am Krematorium des ehemaligen Konzentrationslagers „parteipolitische Positionen und Inhalte aus einem Parteiprogramm nicht zu erwähnen“, wie es in einer Mitteilung des Gerichts hieß. Auch das Singen von Liedern ist demnach „aufgrund der Bedeutung dieses Ortes für das Leidensgeschehen der Opfer“ nicht gestattet.

Thälmann wurde vor 75 Jahren von den Nazis ermordet

Erst am Donnerstag hatte die MLPD mit einer für Samstag geplanten Gedenkveranstaltung für Ernst Thälmann vor dem Verwaltungsgericht eine Niederlage erlitten. Das Gericht hatte seine Entscheidung dazu unter anderem mit dem geplanten Programm begründet.

Nach Angaben einer Gerichtssprecherin ging es in dem neuen Verfahren um einen anderen Antrag mit einem veränderten Programm. Demnach soll nun auf einen parteipolitischen Bezug verzichtet werden. Beide Gerichtsentscheidungen sind noch nicht rechtskräftig.

Der früheren Vorsitzende der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) Thälmann ist in Buchenwald von den Nazis ermordet worden. Am Sonntag jährt sich sein Todestag zum 75. Mal.