Erfurt. Die Thüringer CDU bleibt weiter doppelt in der Bundesspitze der Partei vertreten. Gratulationen und verhaltene Reaktionen gab es nach der Wahl des neuen CDU-Chefs Laschet aus Thüringen.

Der ehemalige Thüringer Landesvorsitzende Mike Mohring erhielt von allen gewählten Kandidaten zwar das schlechteste Ergebnis und schaffte es mit 527 Stimmen gerade so in den Vorstand. Allerdings: Dass er überhaupt in den Bundesvorstand gewählt werden würde, galt als unsicher.

Mohring mit schlechtestem Ergebnis in CDU-Bundesvorstand gewählt

Mohring saß zwei Jahre im Präsidium der Partei, hatte den Platz aber freiwillig geräumt und war nicht wieder angetreten. In seinem kurzen Bewerbungsvideo hatte Mohring insbesondere für mehr Miteinander plädiert. „Manchmal sprechen wir immer noch zu oft übereinander als miteinander“, sagte der einstige Landes- und Fraktionschef.

Mit 623 Stimmen schaffte auch Dagmar Schipanski erneut den Sprung in den Bundesvorstand der Christdemokraten. Die ehemalige Thüringer Landtagspräsidentin gehört dem Gremium bereits seit 2006 an.

Dass beide Kandidaten die Wahl in den Parteivorstand gemeistert haben dürfte in der Spitze der Landespartei für zusätzlich gute Stimmung sorgen. Nachdem Armin Laschet beim digitalen Parteitag zum neuen Bundesvorsitzenden der Union gekürt wurde, gratulierte der Landesvorsitzende Christian Hirte auf Twitter. „Glückwunsch, lieber Armin Laschet“, schrieb Hirte bei dem Nachrichtendienst und nannte es „ein neues Kapitel“, das mit der Wahl beginne.

Beim ersten digitalen Parteitag der Geschichte war der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet zum Nachfolger der scheidenden Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer gewählt worden. Das müssen die Delegierten im Nachgang allerdings noch per Briefwahl bestätigen, was wiederum als Formalie gilt. Laschet hatte sich in der Stichwahl gegen Friedrich Merz durchgesetzt. Im ersten Wahlgang hatte Norbert Röttgen, der dritte Bewerber, die wenigsten Stimmen erhalten.

Glückwünsche und Skepsis aus Thüringen für Laschet

Der CDU-Fraktionschef im Thüringer Landtag, Mario Voigt, hatte sich positiv zur Wahl Armin Laschets zum CDU-Bundesvorsitzenden geäußert. Auf Twitter gratulierte Voigt dem Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen am Samstag zu seiner Wahl. Nun gelte es, die Kräfte der CDU zu bündeln, schrieb Voigt, der Spitzenkandidat für die Landtagswahlen in Thüringen ist. Zuvor hatte bereits der Landesvorsitzende der Thüringer CDU, Christian Hirte, Laschet gratuliert.

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Laschet soll als Nachfolger von Annegret Kramp-Karrenbauer neuer CDU-Chef werden. Der 59-Jährige setzte sich am Samstag auf dem digitalen CDU-Parteitag in einer Stichwahl gegen Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz durch. Die Entscheidung muss noch formal per Briefwahl bestätigt werden.

Bei anderen Vertreterinnen und Vertretern der Thüringer Politik stieß die Entscheidung für Laschet dagegen auf verhaltene Reaktionen. „Die CDU hat sich mit Merz nicht in die Vergangenheit katapultiert, okay. Aber mit Laschet auch nicht in die Zukunft“, schrieb die Landes- und Fraktionsvorsitzende der Linken in Thüringen, Susanne Hennig-Wellsow, am Samstag bei Twitter.

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Ähnlich äußerte sich auch die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Thüringer Landtag, Astrid Rothe-Beinlich: „Mit Merz wäre die Abgrenzung leichter geworden. Laschet ist allerdings wahrlich auch kein Garant für Zukunft, Klimaschutz, Gerechtigkeit, gute Bildung, Digitalisierung, Bürger*innenrechte uvm.“

FDP-Fraktionsvorsitzender Thomas Kemmerich gratulierte Laschet und schrieb bei Twitter: „Schauen wir, ob und wie das Papier umgesetzt wird.“ Damit bezog sich Kemmerich auf ein Vorschlagspaket zur Entlastung von Unternehmen und zum Abbau von Bürokratie auf Bundesebene, das Laschet im Oktober mit seinem Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) vorgestellt hatte.

Stefan Möller, AfD-Co-Vorsitzender in Thüringen, spottete über die Wahl Laschets: „Wenigstens ist die CDU konsequent, wenn es darum geht für Deutschland schlechte Entscheidungen zu treffen.“

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Laschet soll als Nachfolger von Annegret Kramp-Karrenbauer neuer CDU-Chef werden. Der 59-Jährige setzte sich am Samstag auf dem digitalen CDU-Parteitag in einer Stichwahl gegen Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz durch. Die Entscheidung muss noch formal per Briefwahl bestätigt werden.