Erfurt. CDU-Landeschef Christian Hirte hatte im Streit um die Schlösserstiftung dem SPD-Politiker Carsten Schneider Schuld am Stillstand gegeben. Jetzt meldet sich Benjamin-Immanuel Hoff zu Wort.

Thüringens Kulturminister, Staatskanzleichef, Benjamin-Immanuel Hoff, hat den CDU-Landeschef Christian Hirte im Streit um die Schlösserstiftung harsch kritisiert. „Das, was er erzählt, ist Nonsens“, sagte der Linken-Politiker Hoff am Montag. Zuvor hatte Hirte, der auch im Bundestag sitzt, in einem Interview mit dieser Zeitung erklärt, dass es eine Lösung im Streit um Bundesgelder zur Sanierung von Thüringens Schlössern gebe, der Thüringer SPD-Bundestagsabgeordnete Carsten Schneider diese aber behindere.

Intensive Diskussion über die Zukunft der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten

Hoff widersprach dem: Schneider bemühe sich weiter darum, ein dauerhaftes, zeitlich unbefristetes Engagement des Bundes für Thüringens Schlösser zu erreichen. Schneider war maßgeblich daran beteiligt, überhaupt Finanzierungsmöglichkeiten zur Bekämpfung des Sanierungsstaus bei den Schlössern und Gärten auf den Weg zu bringen.

Seit etwa zwei Jahren diskutiert die Landespolitik intensiv über die Zukunft der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten. Ursprünglich hatte der Bund Thüringen und Sachsen-Anhalt viel Geld zur Sanierung von Burgen und Schlössern in Aussicht gestellt, vorausgesetzt, die beiden Bundesländer gründen eine gemeinsame Schlösserstiftung und stemmen eine Gegenfinanzierung. In dieser Variante wäre auch ein jährlicher Zuschuss zu Betriebskosten beinhaltet gewesen.

Gemeinsame Stiftung ist inzwischen aber quasi vom Tisch

Die gemeinsame Stiftung ist inzwischen aber quasi vom Tisch. Vor allem auf der Thüringer Seite ließen Politiker und Kulturschaffende an diesem Modell wenig Gutes, Kritiker sahen dadurch den Freistaat gegenüber Sachsen-Anhalt benachteiligt.

Inzwischen gilt es als möglich, dass beide Bundesländer unabhängig voneinander Gelder zur Schlössersanierung aus Berlin erhalten werden. Zudem soll die bestehende Schlösserstiftung nach Plänen der rot-rot-grünen Regierungsfraktionen zu einer Stiftung Thüringer Residenzkultur umgebaut werden. Tatsächlich verfolgt die Landesregierung auch Pläne für einen Antrag zur Anerkennung der Thüringer Residenzkultur als Weltkulturerbe.

Stichdatum sei der 26. November, sagte Hoff. Spätestens dann werde sich im Haushaltsausschuss des Bundestags klären, mit welchen Mitteln aus Berlin für Thüringens Schlösser und Burgen zu rechnen sei.

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